Klingonisch Kurs

tlHingan Hol Dajatlh'a'

von Christoph Krüger

Inhaltsverzeichnis

0. Copyright

1. Einleitung

2. Die klingonischen Laute und ihre Aussprache

3. Grammatik

4. Verben

5. Andere Wortarten

6. Syntax

7. Abgekürztes Klingonisch

8. Anhang

0. Copyright


Das Copyright für diesen Text und seine Nachfolger liegt bei Christoph Krüger. Die Verbreitung zu nichtkommerziellen Zwecken ist erlaubt, jedoch nur unter Quellenangabe. Diesen Text und seine Nachfolger könnte man bei bösem Willen als Reproduktion des Buches 'The Klingon Dictionary' von Marc Okrand, ISBN 0-671-74559-X ansehen, doch ich hoffe, daß die Paramount mir daraus keinen Strick dreht (schluck).


Bugreports bitte ich (falls möglich), an folgende Adresse zu schicken:
Christoph.Krueger@cdc.com

1. Einleitung

Viele ST-Fans drängt es nach stärkerer Identifikation mit der Welt die in den Serien geschaffen wurde. Marc Okrand hat mit seinem Buch "The Klingon Dictionary" die einzigartige Möglichkeit geschaffen, die Sprache der Klingonen zu erlernen. In Deutschland ist das Buch jedoch bisher nur in englischer Sprache erhältlich und nur über Umwege zu bestellen. So habe ich mich entschlossen, die Grundzüge der klingonischen Sprache ohne kommerzielle Absichten zusammenzufassen und elektronisch verbreitbar zu machen. Wer es dennoch ganz genau wissen will, dem sei das unter 0.Copyright genannte Buch zum Studium empfohlen. Es ist das Einzige.

1.1 Nomenklatur

In Ermangelung eines Lautschrift-Zeichensatzes wird die Schreibweise aus Marc Okrands Buch übernommen, da diese mit reinem ASCII-Code auskommt. Der Leser sei auf die Schwierigkeiten hingewiesen, die aus der Verwechselung der Buchstaben "I" und "l" herrühren. Für verknotete Zungen wird keine Haftung übernommen.
Original klingonische Schriftzeichen finden sich mit Übersetzung im Anhang des Buches.
Doch nun zum Kurs.

2.Die klingonischen Laute und ihre Aussprache

Die Originalliteratur ist für Lernende aus dem englischen Sprachraum geschrieben. Da englischsprechende Menschen einen eingeschränkteren Lautvorrat haben als deutschsprechende, möchte ich anbieten, die Worte zuerst nach reiner Intuition auszusprechen, und dann hinterher die Betonung zu überprüfen. Überhaupt ähnelt das Klingonische mit seinen vielen Explosionslauten sehr dem deutschen Lautvorrat, was hoffentlich nicht weitere Parallelen implizieren soll.
Wer Englisch und Deutsch spricht wird bis auf ein paar Kleinigkeiten gar keine Probleme haben.

2.1 Konsonanten

'b'-weiches 'B' wie in 'Brot' oder 'wunderbar'. Manchmal verbunden mit einem vorgestellten 'm' wie wenn man 'Imbus' ohne 'I' spricht.
'ch'-dafür gibt es kein deutsches Äquivalent, aber wir verfügen ja über genügend 'Fremdworte': In 'Ketchup' oder 'Matchball' werden wir fündig.
'D'-wieder so eine Sache. Gesprochen wie ein ganz normales 'D' wie in 'Deutsch' oder 'Abgrund', aber mit der Zunge nicht so dicht an den oberen Schneidezähnen, sondern weiter hinten gegen den Gaumen gepreßt. Hört sich dann etwas 'hohl' an.
'gh'-wird gesprochen wie ein 'ch' aus 'Chemie' oder 'Nichts' aber stimmhaft, das heißt die Stimmbänder schwingen mit und geben dem 'gh' eine Art Summton.
'H'-genau wie das 'ch' in 'Bach' oder 'Nacht' oder für den Spanier das 'J' in 'Julio'.
'j'-ein deutscher Laut dafür entspräche einem 'Dsch' wie im englischen 'journal' oder 'jet'
'l'-wie in 'Lange' oder 'Falter'
'm'-wird betont wie in 'Mann' oder 'warum'
'n'-wie in 'Name' oder 'Nageln'
'ng'-stellt euch vor, ihr sitzt gefesselt und geknebelt in einem Stuhl und versucht zu schreien. Alles was herauskommt ist: "HNNNNNNNNNNNNG, Hnnnnnnnnnng, Hnnnnnnnng." So ungefähr wird das 'ng' gesprochen. Man soll das 'g' ahnen, aber nicht hören. So wie wenn man 'Angeln' ganz schnell ausspricht.
'p'-spricht man aus wie in 'Treppe' oder 'Pappe', niemals weich. Klingonen stören sich übrigens nicht an dabei spritzendem Speichel.
'q'-wird noch härter ausgesprochen wie ein deutsches 'K'. Man erreicht diese Härte, indem man versucht, die Zunge bis an das Zäpfchen zu bringen.
'Q'-ist ein noch intensiveres 'q' . Gesprochen mit mehr Luftausstoß. Wir haben ja wohl alle schon mal gehört, wie Picard 'Kaplah!' (kl. Qapla' ) ruft.
'r'-ist ein 'rollendes' 'R' wie es in den meisten südlichen Sprachen vorhanden ist (auch in Süddeutschland :-)). Kann auch mit dem leichten 'ungarischen' Zungenschlag gesprochen werden.
'S'-spricht sich wie ein Mittelding aus 'S' und 'SCH'. Einfach ausprobieren.
't'-ein sehr hartes 'T' mit Luftausstoß wie in 'Telegrafenmast' oder 'Pistole'.
'tlh'- ist sehr schwer zu beschreiben: Zungenspitze hinter die oberen Schneidezähne legen. Dann versuchen ein 'T' zu sprechen, aber die Luft nicht über die Zunge, sondern durch die lockeren Wangen entweichen lassen.
'v'-wird ausgesprochen wie ein deutsches 'W'.
'w'-sprechen wir wie ein englisches 'W' also eher wie 'ue'.
'y'-entspricht einem deutschen 'J'
'-der Apostroph veranlaßt einen Stop in der Aussprache, indem man die Luftzufuhr einfach abschneidet und das Wort in der Kehle stecken läßt. Der letzte Vokal kann dann noch ganz leise nachhallen. Beim altbekannten ' Qapla' ' kann sich das also wie 'Kappla!a' anhören.

2.2 Vokale

'a'-wie ein deutsches 'a' nur etwas kürzer wie das 'A' am Ende von 'Aha!'.
'e'-spricht sich wie ein deutsches 'ä' (Umlaut (ae)).
'I'-kurzes 'I' wie in 'Mist' oder 'Iltis'.
'o'-ganz normal wie in 'Honig'.
'u'-ebenfalls kein Unterschied zum Deutschen.
Eine kleine Besonderheit: Wenn auf einen Vokal ein 'y' oder ein 'w' folgen, dann verändert sich der Laut im Ganzen.
'aw'-spricht sich wie 'AU' in 'Baustelle'
'ay'-hört sich an wie 'Ei' in 'Meierei'
'ey'-wie der Manta-Laut: 'Boah ey'
'Iy'-wird zum langen 'I' wie in 'Kies'
'oy'-entspricht einem deutschen 'oi'

2.3 Betonung

Klingonische Worte von mehr als einer Silbe Länge enthalten normalerweise eine betonte Silbe, die etwas höher und mit etwas mehr Druck gesprochen wird.
Bei einem Verb wird gewöhnlich das Verb selbst betont, es sei denn, das Verb endet mit einer Nachsilbe, die in Apostrophe gefaßt ist. In diesem Fall werden beide, sowohl das Verb, als auch die Nachsilbe betont. Wenn die Bedeutung einer beliebigen Endsilbe verstärkt werden soll, dann wechselt die Betonung auf diese. Endsilben, die verneinend oder verstärkend wirken (s. 4.3), werden sehr oft betont, wie bei der fragenden Endsilbe (s. 4.2.9).
Bei Substantiven wird gewöhnlich die letzte Silbe betont, egal ob weitere Nachsilben folgen. Wenn allerdings eine in Apostrophe gefaßte Nachsilbe vorhanden ist, so wird diese betont.
Abschließend bleibt zu sagen, daß aus der in diesem Kurs verwandten Schreibweise die Betonung leider nicht ersehen werden kann.

3. Grammatik

Es gibt drei große Sprachgruppen im Klingonischen: Verben, Substantive und 'alles Andere'.

3.1 Einfache Substantive

Einfache Substantive sind einfach wie zum Beispiel DoS (Ziel) oder QIH (Zerstörung).

3.2 Komplexe Substantive

Komplexe Substantive bestehen dagegen aus mehr als einem Teil.

3.2.1 Zusammengesetzte Substantive

Diese Worte bestehen aus mehreren aneinandergereihten Substantiven, wie wir das im Deutschen ja schon immer gehabt haben. Oberweserdampfschiffahrtsgesellschaftskapitän ist ja ein echtes Horrorbeispiel dafür. Im Klingonischen existieren Worte wie jolpa' (Transporterraum) die aus jol (Transporterstrahl) und pa' (Raum) bestehen.

3.2.2 Verben plus -wI'

Die Endsilbe -wI' bedeutet - einem Verb folgend - soviel wie 'jemand, der dies tut' oder 'etwas, das dies tut'. Im Deutschen entspricht das so etwa der Nachsilbe -er wie in 'Maurer', 'Mechaniker' oder 'Gabelstapler'. Diese Nach- oder Endsilbe taucht im Klingonischen bei Worten wie baHwI' (Kanonier) auf. Hierbei wird das Verb baH (feuern) mit dem -wI' zu 'Jemand der feuert'. Genauso wird bei So'wI' (Tarnvorrichtung) verfahren. So' (tarnen) plus -wI' (etwas, das dies tut) wird zu 'Etwas das tarnt'.
Ein Substantiv, das auf diese Weise entsteht, ist ein reguläres Substantiv, das mit anderen zusammengesetzt werden kann und so ein zusammengesetztes Substantiv bildet.
Ein Beispiel dafür ist tIjwI'ghom (Entermannschaft). tIjwI (Enterer) plus ghom (Gruppe). tIjwI selbst entsteht aus tIj (Bord (Seemännisch)) und -wI'. Zusammen 'Jemand der an Bord geht'.

3.2.3 Andere komplexe Substantive

Es gibt eine Menge Substantive im Klingonischen, die aus zwei oder drei Silben bestehen, aber in keine der bisher genannten Kathegorien fallen. Das rührt daher, daß diese Substantive in grauer Vorzeit aus mehreren anderen gebildet wurden, die aber heute entweder nicht mehr in Gebrauch oder aber vergessen worden sind.
'ejDo' beispielsweise heißt Sternenschiff. Die Silbe 'ej taucht auch in 'ejyo auf, was Sternenflotte bedeutet. Trotzdem gibt es keine klingonischen Substantive, die 'ej , Do' oder yo' lauten.

3.3 Nach- oder Endsilben

Alle Substantive, ob einfach oder komplex, können von einer oder mehreren Nachsilben gefolgt werden. Diese Nachsilben werden durch ihren Platz nach dem Substantiv klassifiziert. Es gibt fünf Typen von Nachsilben die wir von 1 bis 5 durchnummerieren. Das heißt, Silben des 1. Typs folgen dem Substantiv direkt, Silben des 2. Typs stehen an zweiter Stelle nach dem Substantiv usw.:

Substantiv-1-2-3-4-5

Für fehlende Typen rücken die anderen natürlich direkt hinter das Substantiv, ohne jedoch ihre Numerierung zu verlieren.
Jeder Typ von Nachsilben besteht aus mindestens zwei verschiedenen, von denen jeweils nur eine benutzt werden darf.

3.3.1 Typ S1: Verstärkend / abschwächend

-'a' wirkt verstärkend.
Diese Nachsilbe bedeutet, daß der Gegenstand, auf den sich das Substantiv bezieht, größer, stärker oder wichtiger ist, als ohne diese.

SuS (Wind, Brise) SuS'a' (starker Wind)
Qagh (Fehler) Qagh'a' (großer Fehlschlag)
woQ (Macht) woQ'a' (unüberwindliche Macht)

-Hom wirkt abschwächend.

Diese Silbe bewirkt genau das Gegenteil der obengenannten. Substantive mit dieser Endung sind schwächer, kleiner oder unwichtiger als ohne sie.

SuS (Wind, Brise) SuSHom (Lufthauch)
roj (Frieden) rojHom (kurze Beruhigung)

-oy verniedlichend
Dies ist eine selten benutzte, aber trotzdem sehr interessante Nachsilbe. Es ist eine ziemlich merkwürdige Nachsilbe, denn es ist tatsächlich die einzige, die mit einem Vokal beginnt. (Obwohl keine Beispiele dafür bekannt sind, wird vermutet, daß beim Aufeinandertreffen zweier Vokale an dieser Stell ein ' eingefügt wird.) Die Nachsilbe folgt üblicherweise einem Substantiv, mit dem ein Familienmitglied oder Verwandter bezeichnet wird, aber sie kann auch nach der Bezeichnung für ein Tier, speziell einem Haustier, stehen. Das bedeutet dann, daß der Sprecher in einer besonderen (liebevollen) Beziehung zum bezeichneten Objekt steht. Nicht-Klingonen wird allerdings stark davon abgeraten, diese Nachsilbe zu verwenden, wenn sie sich nicht vollkommen im Klaren darüber sind, in was sie da hineingeraten können.

vav Vater vavoy Pappi
be'nI' Schwester be'nI'oy Schwesterchen

3.3.2 Typ S2: Anzahl


An einem Substantiv im Klingonischen kann man im allgemeinen nicht erkennen, ob es in Ein- oder Mehrzahl verwendet wird. Ein Nomen ohne Plural-Endsilbe kann sich trotzdem auf mehr als eine Einheit beziehen. Der Plural wird durch ein Pronomen (eine Vorsilbe [s. 4.1] oder ein ganzes Wort [s. 5.1]) oder aus dem Satz- zusammenhang bestimmt. yaS (Offizier) kann sich beispielsweise auf eine Einzelperson, wie auch auf eine Gruppe von Offizieren be- ziehen. Das hängt allein vom Satzzusammenhang ab.
Zum Vergleich:

yaS vImojpu' = Ich bin Offizier geworden
yaS DImojpu' = Wir sind Offiziere geworden
yaS jIH = Ich bin Offizier
yaS maH = Wir sind Offiziere

Im ersten Satzpaar besteht der einzige Unterschied in der Vorsilbe des Verbs (genauere Beschreibung später unter 4.1): vI- (Ich), DI- (Wir). Im zweiten Satzpaar sind die Pronomen unterschiedlich: jIH (Ich), maH (Wir) .
In besonderen Fällen kann man die Natur des Substantives nur aus dem Satzzusammenhang erschließen. yaS mojpu' könnte also sowohl mit 'Ich bin Offizier geworden' als auch mit 'Wir sind Offiziere geworden' übersetzt werden. Zwischen den beiden Kreaturen, die die betreffende Unterhaltung führen, dürfte die Bedeutung klar sein. Glücklicherweise ist das Hinzufügen einer Plural-Endsilbe niemals falsch, auch nicht in den Fällen, in denen es eigentlich unnötig wäre. Das bewahrt einen vor im klingonischen Sprachraum oft folgenschweren Fehltritten. So wäre yaS maH und yaSpu' maH korrekt, da beides 'wir sind Offiziere' bedeutet; wobei -pu' die Plural-Endsilbe ist. Andererseits darf eine solche Endsilbe nicht an ein Substantiv angehängt werden, das sich bereits auf nur ein Ding bezieht. yaSpu' jIH (Ich bin Offiziere) ist also völlig falsch.
Im Klingonischen existieren drei verschiedene Plural-Endsilben.
-pu' Mehrzahl für Wesen, die sprechen können.
Diese Endsilbe wird für die Mehrzahl von Klingonen, Terranern, Romulanern, Vulkaniern usw. benutzt, jedoch nicht für niedere Lebewesen wie Tiere, Pflanzen, unbewegliche Objekte, elektromagnetische Wellen usw.

yaS Offizier yaSpu' Offiziere
Duy Abgesandter Duypu' Abgesandte

-Du' Mehrzahl für Körperteile.
Diese Endsilbe wird für Körperteile von den obengenannten Wesen, wie auch für die von Tieren benutzt.

qam Fuß qamDu' Füße
tlhon Nasenloch tlhonDu' Nasenlöcher

-mey ganz gewöhnliche Mehrzahl.
Eine Endsilbe für die Mehrzahl aller Substantive.

mID Kolonie mIDmey Kolonien
yuQ Planet yuQmey Planeten

Diese Endsilbe kann auch im Zusammenhang mit sprachfähigen Wesen benutzt werden (anstelle von -pu'). Wenn sie benutzt wird ändert sie die Bedeutung allerdings in 'überall verteilt'.
Zum Vergleich:

puq Kind
puqpu' Kinder
puqmey überall Kinder

Die Endsilbe -mey kann nicht für Körperteile eingesetzt werden, obwohl klingonische Dichter diese Regel oft brechen, um besondere Stimmungen herüberzubringen. tlhonmey (Überall Nasenlöcher) ist ein Beispiel dafür. Dennoch sollte der Lernende sich strikt an die hier aufgeführten Regeln halten.
Schließlich gibt es auch Hauptwörter, die generell im Plural stehen und deswegen niemals solche Endsilben bekommen.

ray' Ziele
cha Torpedos
chuyDaH Düsen

Die Singular-Formen dieser Substantive sehen völlig anders aus:

DoS Ziel :-)
peng Torpedo
vIj Düse

Hier kann man zwar die -mey -Endsilbe anhängen, aber die Bedeutung wechselt dann immer in die oben angeführte.
DoSmey Überall Ziele
pengmey Überall Torpedos
Die Plural-Substantive werden ansonsten wie normale Singularien behandelt. Zum Beispiel: cha yIghuS(Achtung an den Torpedos!oder Torpedos klarmachen zum Feuern!). Hier wird die Vorsilbe yI-, die den Imperativ für Singular-Objekte anzeigt, benutzt, obwohl das Objekt (cha Torpedo) ein Plural-Objekt ist.

3.3.3 Typ S3: Qualität

Dieser Endsilbentyp repräsentiert die Einstellung des Sprechers zu dem eben Gesagten oder wie sicher er sich über die Richtigkeit des verwendeten Substantives ist.
-qoq sogenanntes/er/e.
Diese Endsilbe bedeutet, daß das Hauptwort falsch oder in ironischer Absicht verwendet wurde. rojqoq (sogenannter Frieden) anstatt roj (Frieden) heißt, daß der Sprecher nicht glaubt, daß der Frieden andauern wird, oder es sich überhaupt um solchen handelt.
-Hey scheinbar.
Mit dieser Nachsilbe deutet der Sprecher an, daß er sich ziemlich sicher ist, mit dem Substantiv das bezeichnete Objekt beschrieben zu haben. Wenn ein klingonischer Offizier beispielsweise auf dem Scanner ein Objekt endeckt, sich aber nicht völlig sicher ist, ob dieses ein Schiff darstellt, wird er es wahrscheinlich als DujHey (wahrscheinlich ein Schiff) anstatt als Duj (Schiff) melden.
-na' definitiv.
Diese Silbe stellt das Gegenteil von -Hey dar. Sie bedeutet, daß es für den Sprecher keinen Zweifel über die Identität des bezeichneten Objektes mit dem verwendeten Substantiv gibt. So würde der obengenannte Offizier nach näherer Untersuchung des Scannersignals wahrscheinlich das Objekt als Dujna (zweifellos ein Schiff) weitermelden.

3.3.4 Typ S4: Besitzanzeigend


Die größte Klasse der Nachsilben betrifft die besitzanzeigenden Nachsilben. Eingeschlossen sind auch die Äquivalente für das deutsche 'Dies'(hier) und 'Jene'(dort) .
Die Possessiv-Silben lauten:

-wIj mein -maj unser
-lIj dein -raj euer
-Daj sein, ihr -chaj ihr (Plural)

Also kommt juH (Heim) in juHwIj (mein Heim), juHlIj (dein Heim) usw. vor. Eine berühmte Klingonische Werbung lautet ja denn auch baQwIj , baQlIj , baQmaJ (mein Deo, dein Deo, unser Deo) . Wenn es sich bei dem verwendeten Hauptwort um eine Person handelt, wird eine andere Gruppe von Nachsilben benutzt:

-wI' mein -ma' unser
-lI' dein -ra' euer

Diese Endsilben treten beispielsweise in joHwI' (Mein Gebieter) oder puqlI' (Dein Kind) auf. Es ist grammatikalisch korrekt, auch die regelmäßigen Possessiv-Endsilben für Personen zu verwenden. So ist puqlIj (Dein Kind) durchaus möglich, aber solche Ausdrücke werden von den Klingonen oft als herabwürdigend interpretiert. joHwIj (Mein Gebieter) beispielsweise grenzt an Gotteslästerung.
Wenn man ausdrücken will, daß ein Substantiv ein anderes 'besitzt' wie in 'des Feindes Waffe', so wird keine Endsilbe benutzt. Statt dessen spricht man die Substantive in der Reihenfolge Besitzer-Besitz: jagh nuH (des Feindes Waffe) besteht aus jagh (Feind) und nuH (Waffe). Taucht dieses Verhältnis in dem zu übersetzenden Satz als 'die Waffe des Feindes' auf, so muß man die Substantive entsprechend tauschen (siehe dazu auch 3.4).
Es gibt zwei Endsilben, die die Nähe des Sprechers zu den er- wähnten Objekten ausdrücken.


-vam dies/er/e/es (hier).
Hiermit wird ausgedrückt, daß der Sprecher dem Objekt sehr nahe ist, oder das es das Thema des Gespräches ist.
nuHvam diese Waffe (die ich in der Hand halte).
yuQvam dieser Planet (über den wir sprechen).
Benutzt man diese Silbe in Verbindung mit einem Verb im Plural - sei es durch Endsilbe oder von vornherein Plural - so wird -vam mit 'diese' übersetzt:
nuHmeyvam diese Waffen. -vethl jene (dort).
Mit dieser Endsilbe deutet man an, daß das Objekt der Diskussion nicht in der Nähe ist oder daß es jetzt erneut in den Mittelpunkt gestellt werden soll.

nuHvethl jene Waffe (dort hinten).
yuQvethl jener (andere) Planet (den ich ihnen nochmal ins Gedächtnis rufen möchte).

Am Pluralhauptwort angehängt wird -vethl ebenfalls mit der Mehrzahl (jene) übersetzt.
nuHmeyvethl jene Waffen. Der, die, das, ein, eine, einer usw. existieren im Klingonischen nicht. Bei der Übersetzung muß ihre Verwendung aus dem Kontext geschlossen werden.

3.3.5 Typ S5: Satzbildungshilfen

Die Art von Endsilben gibt Informationen über die Funktion des Hauptwortes im Satz. Im Deutschen werden die Subjekte und Objekte des Satzes durch ihre Stellung im Satzzusammenhang definiert. So kann man mit den gleichen Worten durch die Veränderung ihrer Stellung unterschiedliche Bedeutungen ausdrücken:
Katzen jagen Hunde.
Hunde jagen Katzen.
Im Klingonischen werden Subjekt und Objekt ebenfalls durch ihre Stellung im Satz angezeigt. Das wird unter 6.1 beschrieben.
Betrachten wir nun einen Satz in dem wir durch Hinzufügen einer Präposition und eines weiteren Hauptwortes den Satzbau verändern.
Hunde jagen Katzen um Kanarienvögel.
Es ist offensichtlich, daß die Kanarienvögel weder jagen, noch gejagt werden, also weder Objekt noch Subjekt des Satzes sind. Demzufolge muß man in der gleichen Situation im Klingonischen die Funktion des neuen Substantives klarstellen. Dies geschieht, wie nicht anders zu erwarten war, durch Endsilben.

-Daq örtlich zuordnend / lokalisierend.
Diese Endsilbe drückt aus, das etwas in direkter Nähe des Substantives passiert, an das sie angehängt ist. Dies wird normalerweise durch Präpositionen wie 'in, an, auf' usw. ausgedrückt. Im Klingonischen jedoch wird die exakte Übersetzung erst mit dem Satzzusammenhang klar. pa'Daq besteht aus pa' (Zimmer) plus der Endsilbe -Daq. Diese Konstruktion kann in folgenden Sätzen vorkommen:

pa'Daq jIHtaH (Ich bin im Zimmer)
pa'Daq yIjaH (Geh zum Zimmer!)

Im ersten Satz wird jIH im Sinne von 'Ich bin' benutzt, (s. dazu 6.3) also kann man -Daq hier am sinnvollsten mit 'im' (in dem) übersetzen. Im zweiten Satz ist jaH (Gehen) das Verb, und -Daq wird zu 'zum' (zu dem).
Dung (Höhe) wird als DungDaq zu 'über (mir/uns)' und kann wörtlich mit 'im/ins Gebiet über uns'. Wir werden uns in 3.4 näher mit der Verwendung von Präpositionen beschäftigen.
Die Ausdrücke 'hier', 'dort' und 'überall' sind im Klingonischen mit Substantiven besetzt: naDev (hier), pa' (dort), Dat (überall). Diese Ausdrücke werden allerdings etwas naturge- treuer mit 'in dieser Gegend hier', 'in jener Gegend dort' und 'überall hier herum' übersetzt.
Anders als bei anderen Substantiven, werden diese drei niemals von einer örtlich zuordnenden Nachsilbe gefolgt. Zu Bemerken wäre noch, daß pa' (dort) und pa' (Zimmer) identisch klingen; trotzdem heißt pa'Daq immer 'im/zum Zimmer'. Es gibt einige wenige Verben, deren Bedeutung örtlich zuordnend übersetzt wird, so wie ghoS (nähern ). Die örtlich zuordnenden Nachsilben brauchen bei Sätzen mit solchen Verben nicht verwendet zu werden.

Duj ghoStaH Es nähert sich dem Schiff.
[ Duj (Schiff), ghoStaH (es nähert sich ihm)]
yuQ wIghoStaH Wir nähern uns dem Planeten.
[ yuQ (Planet), wIghoStaH (wir nähern uns ihm)]

Wenn die örtlich zuordnende (lokalisierende) Nachsilbe trotzdem mit einem solchen Verb verwendet wird, so ist der resultierende Satz zwar 'doppelt gemoppelt' aber dennoch nicht durch und durch falsch.
DujDaq ghoStaH Es nähert sich an dem Schiff.
-vo' von.
Diese Nachsilbe ist -Duq sehr ähnlich, doch sie wird nur benutzt, wenn eine Bewegung vom Substantiv weg gemeint ist:
pa'vo' yIjaH Verlassen sie den Raum!
Wortwörtlich etwa 'Gehen sie von dem Raum weg!'

-mo' weil, infolge von, aufgrund.
Die Silbe wird in Sätzen benutzt wie:
SuSmo' joqtaH Es flattert im Wind.
Das Substantiv SuSmo' bedeutet also 'infolge des Windes', so daß der Satz wörtlich 'infolge des Windes flattert es (eine Flagge)'.

-vaD für, gedacht für.
Diese Silbe sagt uns, daß das Substantiv an das sie angehängt wurde irgendwie der Nutznießer der beschriebenen Aktion ist.

Qu'vaD lI' De'vam Diese Information ist nützlich für den Auftrag.

Das Substantiv Qu'vaD bedeutet 'für den Auftrag'.

-'e' Hauptthema.
Mit dieser Nachsilbe drückt der Sprecher aus, daß das zugehörige Substantiv das wichtigste im Satz ist und dessen Thema bestimmt. Im Deutschen würden wir das betreffende Wort einfach betonen oder in einer Extraform herausheben:

lujpu' jIH'e' Ich, und nur ich, habe versagt.
Ich bin es, der versagt hat.
De''e' vIthlapnISpu' Ich mußte die INFORMATION bekommen.
Es war die Information (und nichts anderes), die ich brauchte.

Ohne 'e' hätten diese Sätze kein speziell hervorgehobenes Substantiv:

lujpu' jIH Ich habe versagt.
De' vIthlapnISpu' Ich mußte die Information bekommen.

Der weitere Gebrauch von 'e' wird unter 6.3 beschrieben.

3.3.6 Reihenfolge der Nachsilben

Wie schon in der Diskussion über -vam (dies) und -vethl (jenes) kurz angedeutet (s. 3.3.4), müssen die Nachsilben in der richtigen Reihenfolge nach dem Substantiv angeordnet werden. Selten werden Substantive von fünf Nachsilben gefolgt, aber ab und zu passiert es doch. Im folgenden ein paar Beispiele für Nomen mit zwei oder mehr Nachsilben. (Die Nachsilben sind numeriert):

QaghHommeyHeylIjmo' Aufgrund deiner scheinbar kleinen Fehler.
Qagh (Nomen) Fehler
-Hom (1) abschwächend
-mey (2) Plural
-Hey (3) scheinbar
-lIj (4) dein
-mo' (5) infolge von
pa'wIjDaq In mein Quartier.
pa' (Nomen) Raum
-wIj (4) mein
-Daq (5) lokalisierend
Duypu'qoqchaj ihre sogenannten Abgesandten.
Duy (Nomen) Abgesandter
-pu (2) Plural
-qoq (3) sogenannt
chaj (4) ihre (Plural)
qamDu'wIjDaq zu meinen Füßen.
qam (Nomen) Fuß
-Du' (2) Plural
-wiJ (4) mein
-Daq (5) lokalisierend
rojHom'e' Die Feuerpause.
roj (Nomen) Frieden
-Hom (1) abschwächend
-'e' (5) Betonend

Alle diese Beispiele verwenden nur einfache Substantive. Bei den komplexen Substantiven (s. 3.2) werden die Nachsilben in der gleichen Weise angehängt.

DIvI'may'DujmeyDaq an die Schlachtschiffe der Föderation.
DIvI'may'Duj (Nomen) Föderationsschlachtschiff
-mey (2) Plural
-Daq (5) lokalisierend
baHwI'pu'vam Diese Kanoniere (hier).
baHwI (Nomen) Kanoniere
-pu' (2) Mehrzahl
-vam (4) Diese

3.4 Kombination zweier Substantive

Einige Verbindungen von zwei oder mehr Hauptworten sind so allgemein üblich geworden, daß sie zu eigenen Begriffen wurden. Diese bezeichnet man als zusammengesetzte Substantive (siehe auch 3.2.1). Außerdem ist es möglich, zwei Substantive in der Art eines zusammengesetzten Substantives zu kombinieren, und dabei ein völlig neues Wort zu schaffen.
Die Übersetzung für einen solchen Konstrukt S1-S2 (Substantiv 1 gefolgt von Substantiv 2) würde lauten 'S2 von S1'. nuH (Waffe) und pegh (Geheimnis) verbänden sich zu nuHpegh (Geheimnis von Waffe) . Eine andere Übersetzung würde lauten: 'S1's S2' oder 'des S1 S2' (hier Der Waffe Geheimnis). Wie schon in 3.3.4 angesprochen, ist dies die besitzanzeigende (possessive) Konstruktion der klingonischen Sprache.
Wenn diese Substantiv-Substantiv-Verbindung verwendet wird, kann nur das zweite Substantiv mit Nachsilben des Types 5 ausgestattet werden. Beide Substantive könne jedoch mit allen anderen vier Typen von Nachsilben versehen werden:

nuHvam pegh Das Geheimnis dieser Waffe hier.
nuH (Nomen) Waffe
-vam (4) diese
pegh (Nomen) Geheimnis
jaghpu' yuQmeyDaq Zu den Planeten der Feinde.
jagh (Nomen) Feind
-pu' (2) Plural
yuQ (Nomen) Planet
-mey (2) Plural
-Daq (5) lokalisierend
puqwI' qamDu' Die Füße meines Kindes.
puq (Nomen) Kind
-wI' (4) mein
qam (Nomen) Fuß
-Du' (2) Plural (Körperteile)

Präpositionalkonstrukte werden mit dieser Form ebenfalls abgedeckt. Begriffe wie 'über' oder 'unter' sind im Klingonischen durch Substantive erschlagen, die man am besten mit 'Gebiet oben' oder 'Gebiet unten' übersetzt. Die lokalisierende Nachsilbe (s. 3.3.5) wird dabei einfach an das zweite Substantiv angehängt:

nagh DungDaq Über dem Felsen.
nagh (Nomen) Felsen
Dung (Nomen) Gebiet oben
-Daq (5) lokalisierend

Wörtlich etwa: 'Gebiet über dem Felsen' oder 'in des Felsens oberem Gebiet'.

4. Verben

Klingonische Verben bestehen zumeist aus nur einer Silbe, die - wie gewohnt - von verschiedenen informativen Silben begleitet wird. Anders als die Substantive können sie jedoch auch eine Vorsilbe besitzen. Die abstrakte Form eines Verbs läßt sich also wie folgt darstellen:

Vorsilbe-Verb-1-2-3-4-5-6-7-8-9

4.1 Pronomialvorsilben

Jedes klingonische Verb beginnt mit einer Vorsilbe, die Auskunft darüber gibt, wer oder was die betreffende Aktion ausübt und gegebenenfalls, wer von dieser Aktion betroffen ist. Wir geben also sowohl Subjekt als auch Objekt mittels einer einzigen Vorsilbe an.

4.1.1 Grundlegende Vorsilben

Im folgenden wird eine Konjugationstabelle eingeführt, die jede Kombination von Subjekt und Objekt anführt.

Objekt
keines ich du er/sie/es wir ihr sie
Subjekt ich jI- - qa- vI- - Sa- vI-
du bI- cho- - Da- ju- Da-
er/sie/es 0 mu- Du- 0 nu- lI- 0
wir ma- - pI- wI- - re- Di-
ihr Su- tu- - bo- che- - bo-
sie 0 mu- nI- lu- nu- lI- 0

Eine '0' in dieser Tabelle bedeutet, daß für diesen Fall keine Vorsilbe an das Verb gehängt wird. Ein ' - ' kennzeichnet die Kombinationen von Subjekt und Objekt, die nicht existieren. Das betrifft zum Beispiel sämtliche reflexiven Konstruktionen. In diesen Fällen werden Endsilben oder Pronomen benutzt (siehe auch 4.2.1 bzw. 5.1).
Die Vorsilben in der ersten Spalte werden benutzt, wenn der Ausdruck kein Objekt enthält. Dieser Fall tritt ein, wenn die Aktion lediglich den Ausführenden betrifft. Am Beispiel von Qong (schlafen) wollen wir das verdeutlichen:

jIQong Ich schlafe.
bIQong Du schläfst.
+ Qong Er/Sie/Es schläft.
maQong Wir schlafen.
SuQong Ihr schlaft.
+ Qong Sie schlafen.

Der Unterschied zwischen (+), also 'er/sie/es' und 'sie', muß aus dem Kontext abgeleitet werden.
Diese Vorsilben werden auch benutzt, wenn die Person des Objektes nicht ganz klar oder unbekannt ist. jIyaj (Ich verstehe) wird benutzt, wenn der Sprecher die Dinge im Ganzen verstanden hat, wenn er weiß, was vor sich geht oder ganz einfach verstand, was ein anderer Sprecher gerade bemerkte. Allerdings kann diese Konstruktion nicht für das Verstehen einer Sprache, oder das (psychologische) Verstehen einer Person benutzt werden. Ähnlich liegt der Fall bei maSop (wir essen). Hier wird generell eine Tätigkeit beschrieben, jedoch nicht in Verbindung mit einem speziellen Gericht.
Die übrigen Vorsilben kombinieren Subjekt und Objekt. Hier einige Beispiele mit dem Verb legh (sehen) :

qalegh Ich sehe dich. cholegh Du siehst mich.
vIlegh Ich sehe ihn/sie/es. mulegh Er/sie/es sieht mich.
Salegh Ich sehe euch. tulegh Ihr seht mich.
Dalegh Du siehst ihn/sie/es. Dulegh Er/sie/es/sie(pl.) sieht dich.
julegh Du siehst uns. pIlegh Wir sehen dich.
legh Er/sie/es sieht ihn/sie/es/sie(pl.).
Sie sehen sie(pl.).
lulegh Wir sehen ihn/sie/es.

4.1.2 Befehlsvorsilben

Diese Vorsilben werden für den Imperativ, also für Befehle verwendet. Befehle können sich nur an 'dich(Sie)' oder an 'sie(pl.)' richten.

Objekt
keins ich er/sie/es wir sie
Du(Sie) yI- HI- yI- gho- tI-
sie(pl.) pe- HI- yI- gho- tI-

Zu Bemerken ist, daß die Vorsilben, bis auf eine Ausnahme, keinen Unterschied darin machen, ob der Befehl an eine oder mehrere Personen gerichtet ist. Die einzige Ausnahme besteht in einem Fall, in dem kein Objekt vorhanden ist. In solchen Situationen wird die Vorsilbe pe- verwendet, um einen Unterschied zwischen einer Gruppe und einer Einzelperson zu machen. Mit einem Ausrufezeichen machen wir zudem die Befehlsform deutlich:

yIQong Schlaf! peQong Schlaft!
HIqIp Schlag mich! ghoqIp Schlag uns!
yIqIp Schlag ihn/sie/es! tIqIp Schlag sie(pl.)!

Um einen reflexiven Befehl zu geben ('Schlag dich selbst!') wird die Nachsilbe -egh (sich selbst) zusammen mit yI- oder pe- verwendet (siehe auch 4.2.1).

4.1.3 Konventionen

Als Übersetzungskonvention werden Vorsilben, die Subjekt und Objekt angeben, in dieser Form übersetzt: Subjekt-Objekt; z.B. qa- (ich-dich), DI- (wir-sie (pl.)). Befehlsvorsilben werden gleichermaßen übersetzt jedoch mit der vorausgehenden Bemerkung 'Befehl:'; z.B. tI- (Befehl: Du-sie (pl.)). Weiterhin werden wir die Optionen in der dritten Person singular wegfallen lassen (er/sie/es) um Schreibarbeit zu sparen:

vIlegh Ich sehe ihn/sie.

4.2 Verb-Nachsilben

Es gibt neun Typen von Verbnachsilben.

4.2.1 Typ V1: sich selbst / einander

-egh sich selbst

Diese Nachsilbe wird benutzt, um eine Reflexivform bezüglich des Subjekts zu konstruieren. Sie wird am besten mit 'selbst' übersetzt. Zusammen mit dieser Nachsilbe wird die Spalte der Konjugationen benutzt, die für 'kein Objekt' vorgesehen ist.«

jIqIp'egh Ich schlage mich selbst. (qIp schlagen)
bIqIp'egh Du schlägst dich selbst.
qIp'egh Er/sie schlägt sich selbst.

Es besteht die Möglichkeit, diese Nachsilbe in Verbindung mit Imperativen zu benutzen. Dabei werden die gleichen Konjugationen wie oben benutzt.

yIja''egh Sag's dir selbst! (ja' sagen)
peja''egh Sagt's euch selbst!

-chugh einander

Diese Nachsilbe wird nur mit pluralen Subjekten benutzt. Seine Übersetzung lautet 'einander' oder 'gegenseitig'. Wie immer konjugiert mit der Spalte 'kein Subjekt'.

maqIpchuq Wir schlagen einander. (qIp schlagen)
SuqIpchuq Ihr schlagt euch gegenseitig.
qIpchuq Sie schlagen einander.
peqIpchuq Schlagt euch!

4.2.2 Typ V2: freie Wahl / Vorbereitung

Mit diesem Typ von Nachsilben wird ausgedrückt ob und wieviel freie Wahl oder welches Stadium der Vorbereitung das Subjekt gegenüber dem Verb hat. Im Deutschen ist das mit 'müssen' und 'können' ausgedrückt obwohl diese Übersetzungen nicht immer den klingonischen Sinn des Satzes treffen.

-nIS müssen
vIleghnIS Ich muß ihn/sie sehen. (legh /sehen/)
bISopnIS Du mußt essen. (Sop essen)
-qang möchten, willig sein
Heghqang Er/sie möchte sterben.(Hegh sterben)
qaja'qang Ich möchte es dir sagen.
-rup bereit sein
Heghrup Er/sie ist bereit, zu sterben.
qaleghrup Ich bin bereit, dich zu sehen.
nuja'rup Sie sind bereit, mit uns zu sprechen.
-beH fertig
poJbeH (Das Gerät) ist vorbereitet zur Analyse. (poj analysieren)
labbeH (Das Gerät) ist fertig zur Datenübertragung. (lab Daten übertragen)

Anmerkung: Es gibt das Verb ghuS (zum Abschuß vorbereitet sein). Dieses Verb bekommt niemals die Nachsilbe -rup. Es wird hauptsächlich in Bezug auf Torpedos benutzt und zwar in solchem Maße, daß immer Torpedos vorausgesetzt werden, wenn es nicht durch den Satzzusammenhang anders erklärt wird. Demgemäß lauten die beiden folgenden Sätze jeweils: 'Vorbereiten auf Torpedoschuß!' oder 'Klar bei Torpedos!'

cha yIghuS (cha Torpedos)
yIghuS

Das Verb ghuS kann unter anderem auch in Verbindung mit Raketen und allen Arten von Energiestrahlen benutzt werden, die sich wie Torpedos von einem Punkt zum anderen bewegen. Außerdem wird es benutzt, um das Spannen einer Schleuder zu beschreiben. In den weitaus meisten Fällen, in denen die Vorbereitung einer Sache beschrieben wird, ist jedoch -rup verlangt.

-vIp nicht können, fürchten

choHoHvIp Du fürchtest, mich zu töten. (HoH töten)
nuqIpvIp Sie können uns nicht schlagen.

Diese Nachsilbe wird selten mit einer Vorsilbe der Bedeutung 'ich' oder 'wir' gebraucht. Obwohl grammatikalisch möglich, ist diese Wendung mit einem kulturellen Tabu belegt.

4.2.3 Typ V3: Veränderung

Diese Art von Nachsilben wird benutzt, um eine durch die Aktion eintretende Veränderung der Situation anzuzeigen.

-choH Veränderung, Richtungsänderung

maDo'choH Wir werden Glück haben. Das Glück wendet sich. (Do' Glück haben)
ghoSchoH Er/sie fängt an, (irgendwohin) zu gehen. (ghoS gehen)

Die Bedeutung des zweiten Satzes geht dahin, daß er oder sie entweder nirgendwohin oder aber in eine andere Richtung ging, bevor dieser Satz geäußert wurde.

-qa' wiederaufnehmen

Mit dieser Nachsilbe wird ausgedrückt, daß eine Tätigkeit gestoppt wurde, und nun weiter geht.

vInejqa' Ich fahre mit der Suche fort. Ich suche wieder nach ihm oder ihr. (nej suchen)

4.2.4 Typ V4: Folge

-moH Folge

Das Anfügen dieser Nachsilbe bedeutet, daß das Subjekt einen Einfluß auf die Situation hat oder daß neue Verhältnisse enstehen.

tIjwI'ghom vIchenmoH Ich formiere eine Entermannschaft. (tIjwI'ghom Entermannschaft,
chen formieren, Gestalt annehmen)

Dieser Satz kann auch mit 'Ich verursache die Formierung einer Entermannschaft' übersetzt werden.

HIQoymoH laß' mich (etwas) hören (Qoy hören)

Eine deutlichere Übersetzung wäre: 'Verursache, daß ich (etwas) höre'. Deswegen wird dieser Satz auch nie als Frage oder Bitte benutzt. Es ist ein direkter Befehl.

chenmoH (Er,sie macht, bildet, formt) mit chen (Form, Gestalt annehmen) bedeutet '(etwas) erschaffen'.

4.2.5 Typ V5: Unbestimmtes Subjekt / Fähigkeit

Diese beiden Nachsilben haben offensichtlich nichts miteinander zu tun, ausgenommen der Tatsache, daß sie beide zu Typ V5 gehören, und deswegen niemals gleichzeitig an ein Verb gehängt werden.

-lu' unbestimmtes Subjekt

Diese Nachsilbe bedeutet, daß das Subjekt unbekannt oder das Verb in allgemeinem Sinne benutzt wird. Dadurch ändern sich auch die Konjugationen (siehe 4.1.1). Die Vorsilben, die normalerweise für ein Subjekt der 1. oder 2.Person und für 3. Person Singular-Objekte (vI-, Da-, wI-, bo-) werden benutzt um 1. oder 2. Person Objekte anzuzeigen. Zusammen mit -lu bedeutet vI- (normalerweise 'Ich tue etwas mit ihm/ihr') also 'jemand/etwas tut etwas mit mir'. Ebenso verhält es sich mit lu- (normalerweise 'Sie tun etwas mit ihm/ihr'); es wird in Verbindung mit -lu' zu 'jemand/etwas tut etwas mit uns'.

Daqawlu' Jemand/etwas erinnert sich an dich.(qaw erinnern)
wIleghlu' Jemand/etwas sieht uns.
Soplu' Jemand/etwas ißt es.

Diese Ausdrucksweise kann auch treffend mittels Passivsätzen übersetzt werden.

Daqawlu' Du wirst berücksichtigt.
wIleghlu' Wir werden gesehen.
Soplu' Es wird gegessen.

In Verbindung mit dem Verb tu'(finden, beobachten) und einem 3. Person singular Objekt-Pronomen (0), kann das resultierende Verb tu'lu'(Jemand,etwas findet es) mit 'es gibt' übersetzt werden.

naDev puqpu' tu'lu' Es gibt hier Kinder. Jemand/etwas (man) findet hier Kinder. (naDev hier herum, puqpu' Kinder)
-laH können, fähig sein.
jIQonglaH Ich kann schlafen.
choleghlaH Du kannst mich sehen.
nuQaw'laH Er/sie kann uns zerstören.(Qaw' /zerstören/)

4.2.6 Typ V6: Qualität

Wie Typ N3 der Substantiv-Nachsilben, zeigen diese Nachsilben an, wie sicher sich der Sprecher ist, daß seine Aussage zutrifft.

-chu' genau, perfekt

jIyajchu' Ich verstehe sie genau. (yaj verstehen)
baHchu' Er/sie feuert (den Torpedo) perfekt.

-bej selbstverständlich, zweifellos

chImbej Es ist zweifellos leer. (chIm leer sein)
nuSeHbej Er/sie kontrolliert uns selbstverständlich. (SeH kontrollieren)

-law' scheinbar, offenbar

chImlaw' Es scheint leer zu sein.
nuSehlaw' Anscheinend kontrolliert er/sie uns.

Diese Nachsilbe drückt die Unsicherheit des Sprechers aus und könnte auch in Richtung 'Ich denke', oder 'Ich vermute' interpretiert werden. Folglich werden die letzten beiden Sätze mit 'Ich glaube es ist leer' und 'Ich vermute er/sie kontrolliert uns' richtig übersetzt.

-ba' offensichtlich

Diese Nachsilbe wird benutzt, wenn der Sprecher der Meinung ist, der dargestellte Sachverhalt sollte für den Angesprochenen augenfällig klar sein. Trotzdem werden hier gewisse Zweifel eingeräumt; die Nachsilbe drückt nicht die gleiche Sicherheit aus, wie -bej.

nepwI' Daba' Er/sie lügt offensichtlich
nepwI' Lügner
Da sich derartig benehmen, so verhalten wie

4.2.7 Typ V7: Zeitlicher Aspekt

Im Klingonischen werden Zeiten nicht ausgedrückt. Diese entstehen durch den Satzzusammenhang oder durch ander Worte im Text. Es gibt jedoch eine Möglichkeit den zeitlichen Standpunkt auszudrücken, d.h. eine Tätigkeit ist abgschlossen oder noch nicht und diese Tätigkeit ist eine einmalige oder eine fortlaufende. Die Abwesenheit einer Typ V7 Nachsilbe bedeutet normalerweise, daß die Aktion noch nicht abgeschlossen und keine fortlaufende ist. Solche Sätze werden einfach mit der Gegenwartsform übersetzt:

Dalegh Du siehst ihn/sie.
qaja' Ich erzähle dir. (ja' sagen, erzählen)

Wenn es der Kontext angibt, dann können Verben ohne Typ V7 Nachsilbe auch in die einfache Futurform übersetzt werden (werden), aber die klingonische Bedeutung liegt näher an einer Übersetzung in Form von 'Wir fliegen morgen bei Tagesanbruch' wobei die Tätigkeit in der Zukunft mittels einer Gegenwartsform ausgedrückt wird.

-pu' Vergangenheit
Mit dieser Nachsilbe wird eine abgeschlossene Aktion angezeigt.

Daleghpu' Du hast es gesehen.
vIneHpu' Ich wollte sie(pl.). (neH wollen)
qaja'pu' Ich habe (es) dir gesagt.

-ta' ausgeführt, geschafft.
Diese Nachsilbe hat die gleiche Bedeutung wie -pu', wird aber benutzt, wenn die betreffende Tätigkeit gezielt ausgeführt wurde, etwa wenn jemand losgeschickt wurde, etwas zu tun, und es tatsächlich geschafft hat. Dieser Unterschied wird im Deutschen nicht gemacht.

vISuqta' Ich habe es besorgt. (Suq bekommen,nehmen)
luHoHta' Sie haben ihn getötet.

Der zweite Satz kann nicht benutzt werden, wenn die betreffende Person während eines Großangriffs ums Leben kam, der nicht speziell auf ihn gerichtet war oder sie bei einem Unfall starb. In solch einem Fall müßte pu' benutzt werden:

luHoHpu' Er/sie wurde getötet.

Die Bedeutung von -ta' kann auch mit einer anderen Schreibweise angedeutet werden. Dabei wird das Verb - anstatt mit der Nachsilbe -ta' versehen zu werden - von einer speziellen Verbkonstruktion gefolgt, die eine abgeschlossene Aktion impliziert. Dieses spezielle Verb ist rIn (fertig sein, abgeschlossen) und in dieser Bedeutung tritt es nur mit der Nachsilbe -taH auf, die eine noch andauernde Aktion beschreibt. Zusammen ergibt das rIntaH, was in etwa bedeutet 'es wird weiterhin abgeschlossen bleiben'. Diese Konstruktion wird benutzt, um anzudeuten, daß die beschriebene Aktion eine vollendete Tatsache darstellt und auf keinen Fall ungeschehen gemacht werden kann.

luHoH rIntaH Sie(pl.) haben ihn/sie getötet.
vIje' rIntaH Ich habe es erworben. (je' erwerben)

Die Übersetzung von rIntaH und -ta' sind normalerweise die gleichen. Die Bedeutung absoluter Abgeschlossenheit wird dem Übersetzer nicht oft über den Weg laufen.
Anzumerken bleibt, daß rIntaH von den Klingonen oft zur Dramatisierung benutzt wird, also auch in Fällen, in denen die Aktion rückgängig gemacht werden kann.

-taH fortlaufend, andauernd, Verlaufsform
Diese Nachsilbe bedeutet, daß die Aktion noch andauert.

nughoStaH Es nähert sich uns. (ghoS nähern)
yIghoStaH Kurs beibehalten!. (ghoS gehen, annähern,einem Kurs folgen)

Beide obigen Sätze drücken eine fortlaufende Aktion aus, obwohl das im Deutschen schwieriger auszudrücken ist, als beispielsweise im Englischen, in dem eine Verlaufsform vorhanden ist, die das Verb in einem solchen Fall durch Anhängen von '-ing' vom Normalfall unterscheidet. Die Bedeutung von -taH kann auch aus dem Vergleich folgender zwei Befehle ersehen werden:

yIjun Führen Sie ein Ausweichmanöver durch!
yIjunTaH Weichen Sie aus!

Im ersten Befehl wird nur eine einzige Aktion befohlen, während zur Erfüllung des zweiten Befehls eine Serie von Manövern durchgeführt wird; die Aktion ist also andauernd.

-lI fortschreitend
Diese Nachsilbe gleicht -taH insofern, als daß sie eine andauernde Aktion beschreibt. Anders als -taH bedeutet -lI aber, daß die Aktion ein klar umrissenes Ziel oder einen definierten Haltepunkt hat. In anderen Worten: Es wird ein Fortschritt in Richtung dieses Zieles gemacht.

chollI' Es kommt näher. (chol dicht,nahe kommen)

Dieses Word würde zum Beispiel benutzt, wenn eine Rakete sich dem angepeilten Ziel nähert. Wenn dieses Ziel nicht bekannt ist, wäre choltaH angebracht.

vIlI'lI' Ich bin am Übertragen (der Daten).
(lI Daten übertragen)

Mit diesem Wort wird ausgedrückt, daß im Moment Daten übertragen werden, aber daß es eine bekannte Datenmenge ist, so daß es einen definierten Zeitpunkt gibt, zu dem die Datenübertragung beendet sein wird. Die Tatsache, daß sowohl Verb lI', als auch Endsilbe -lI' die gleiche Schreibweise und Aussprache besitzen ist purer Zufall soweit wir wissen.
Die Nachsilbe -taH kann in allen Fällen benutzt werden, egal ob es ein Ziel oder einen bekannten Endzeitpunkt gibt oder nicht. -lI' dagegen kann nur in Verbindung mit einem bekannten Ziel eingesetzt werden. Es ist möglich -lI' als den andauernden Gegensatz zu -ta' zu sehen und -taH als ebensolchen zu -pu'.

4.2.8 Typ V8: Ehrenbezeugung

-neS geehrt
In dieser Kathegorie gibt es nur eine einzige Nachsilbe. Sie wird benutzt um extrem höflich oder unterwürfig zu wirken und dabei nur an Personen gerichtet, die in der Klingonischen Gesellschaft oder im Militär über dem Sprechenden stehen. Sie ist nicht vorgeschrieben.

qaleghneS Ich fühle mich geehrt, Sie zu sehen. (legh sehen)
HIja'neS Geben Sie mir die Ehre es mir zu erzählen. (ja' erzählen)

Diese Nachsilbe wird von Klingonen eher selten verwendet.

4.2.9 Typ V9: Satzbildungshilfen

Genau wie bei den Substantiv-Nachsilben Typ S5 (s. 3.3.5), haben diese Verb-Nachsilben mit der Rolle des Verbes im Satz zu tun. Die ersten Nachsilben werden hier nur kurz angeschnitten, und dann in 6.2 näher betrachtet.

-DI' sobald, wenn

DaSeHDI' Sobald sie es kontrollieren. (SeH kontrollieren)
qara'DI' Sobald ich sie kommandiere. (ra' kommandieren)

-chugh falls

DaneHchugh Falls sie sie (pl.) wollen. (neH wollen)
choja'chugh Falls sie (es) mir erzählen.

-pa' bevor

choja'pa' Bevor sie (es) mir erzählen.
qara'pa' Bevor ich sie kommandiere.

-vIS während
Diese Nachsilbe wird immer mit der Typ V7 Nachsilbe -taH (Verlaufsform) verwendet.

SutlhtaHvIS Während sie(pl.) verhandeln. (Sutlh verhandeln)
bIQongtaHvIS Während sie schlafen. (Qong schlafen)

-bogh die, das, welche/s
Diese Nachsilbe markiert einen Relativsatz und wird unter 6.2.3 behandelt.

-meH um zu
Mit dieser Nachsilbe werden ebenfalls Nebensätze gebildet (s. a. 6.2.4).

-'a' Frage
Diese Nachsilbe bestimmt, daß der Satz zu einer Frage wird, auf die nur mit 'Ja' oder 'Nein' geantwortet werden kann. Nähere Behandlung erfolgt ebenfalls unter 6.4.

cholegh'a' Kannst Du mich sehen?
yaj'a' Versteht er/sie? (yaj /verstehen/)

Andere Fragen erfordern besondere Frageworte, die in 6.4 behandelt werden.

-wI' jemand der das tut, etwas das dies tut
Diese Nachsilbe wurde schon früher erklärt (3.2.2). Sie verwandelt Verben in Substantive.

So'wI' Tarnvorrichtung. (So' tarnen, verstecken)
baHwI' Kanonier. (baH feuern)
joqwI' Flagge. (joq flattern, wehen)

-mo' weil
Ist identisch mit der Substantiv-Nachsilbe Typ S5 -mo' und hat die die gleiche Bedeutung: wegen, weil.

bIganmo' Weil du alt bist.
gan alt sein
Heghpu'mo' yas Weil der Offizier starb.
Hegh sterben
yas Offizier

-jaj möge Diese Vorsilbe wird benutzt, um dem Verlangen des Sprechers Ausdruck zu geben, das etwas Bestimmtes in der Zukunft passieren möge. Im Gebrauch wird es niemals mit einer Typ V7 Nachsilbe zusammen vewendet. -jaj wird oftmals mit 'möge' oder 'lasse' übersetzt und ist besonders nützlich bei der Bildung eines Fluches oder Trinkspruches.

jaghpu'lI' DaghIjjaj Mögest du deine Feinde schrecken.
jaghpu'lI' deine Feinde
ghIj schrecken
tlhonchaj chIljaj Mögen ihnen die Nasen abfallen.
tlhonchaj ihre Nasen
chIl verlieren

-ghach Substantivierer
Im Klingonischen gibt es viele Fälle, in denen Hauptworte identisch mit Verben sind (z.B. ta' Ergebnis oder erledigen). Es ist nicht bekannt, ob alle Verben auch als Substantive verwendet werden können, doch sicher ist, daß Verben die mit Endsilben behaftet sind (so wie -Ha' rückgängig machen in lobHa' ungehorsam sein) niemals Substative werden können. Die Typ V9 Nachsilbe -ghach kann an solche Konstruktionen angehängt werden, um trotzdem Hauptwörter zu bilden. Vergleiche die Folgenden Beispiele:

lo' benutzen
lo'laH wertvoll sein
lo'laHghach Wert
lo'laHbe' wertlos sein
lo'laHbe'ghach Wertlosigkeit
naD Empfehlung
naD empfehlen
naDHa' abraten
naDHa'ghach 'Abratung'
naDqa' wieder empfehlen
naDqa'ghach Wiederempfehlung

4.2.10 Reihenfolge der Verb-Nachsilben

Wie bei den Substantiven muß auch bei den Verben eine bestimmte Reihenfolge der Nachsilben eingehalten werden, so mehr als eine angehängt sind. Diese Reihenfolge hängt von der Typnummer ab. Es wurden noch keine Beispiele für das Vorkommen von Nachsilben aller neun Typen hinter einem Verb gefunden, obwohl das theoretisch möglich ist. An dieser Stelle sollen ein paar Beispiele genügen, um die betreffenden Abfolgen zu demonstrieren.

nuHotlhpu''a' Haben sie uns gescannt?
nu- (Vorsilbe) sie-uns
Hotlh (Verb) scannen
-pu' (7) Vergangenheit
-'a' (9) Frage
Qaw''eghpu' Er/sie hat sich selbst zerstört.
0 (Vorsilbe) er/sie-kein Objekt
Qaw' (Verb) zerstören
-'egh' (1) selbst
-pu' (7) Vergangenheit
wIchenmoHlaH Wir können es erschaffen.
wI (Vorsilbe) wir-es
chen (Verb) Form annehmen
-moH (4) verursachen
-laH (5) Fähigkeit (können)
Daqawlu'taH Jemand wird sich an dich erinnern.
Da- (Vorsilbe) du-ihn/sie
qaw (Verb) erinnern
-lu' (5) unbestimmtes Subjekt
-taH (7) Verlaufsform
vItlhapnISpu' Ich mußte ihn/sie nehmen.
vI- (Vorsilbe) ich-ihn/sie
tlhap (Verb) nehmen
-nIS (2) müssen
-pu' (7) Vergangenheit
HeghqangmoHlu'pu' Etwas machte ihn/sie Willens zu sterben.
0 (Vorsilbe) ihn/sie-ihn/sie
Hegh (Verb) sterben
-qang (2) willig
-moH (4) verursachen
-lu' (5) undefiniertes Subjekt
-pu' (7) Vergangenheit
maghoSchoHmoHneS'a' Dürfen wir den Kurs wechseln?
ma- (Vorsilbe) wir
ghoS (Verb) Kurs nehmen
-choH (3) verändern
-moH (4) verursachen
-neS (8) ehrerbietend
-'a' (9) Frage

4.3 Reisende

Es gibt ein paar zusätzliche Verb-Nachsilben, die von klingonischen Grammatikern lengwI'mey (Reisende von leng reisen, -wI etwas, das dies tut, -mey Mehrzahl) genannt werden. Reisende sind Verbnachsilben, die keine vorgeschriebene Position relativ zum Verb besitzen und deswegen überall, ausgenommen nach einer Typ V9 Nachsilbe, stehen können. Ihre Position wird stattdessen durch die beabsichtigte Bedeutung des Satzes bestimmt. Es gibt zwei Typen von Reisenden: negative und betonende.

-be' nicht, negierend
Dies ist die Hauptnachsilbe, die für die Negation verwendet wird. Übersetzt wird sie einfach mit 'nicht'.

vIlo'laHbe' Sie sind nutzlos für mich. Ich kann sie nicht benutzen.
vI- (Vorsilbe) ich-sie
lo' (Verb) benutzen
-laH (5) können
-be' (reisend) nicht
jISaHbe' Ich kümmere mich nicht (um (Sache))
jI- (Vorsilbe) ich
SaH (Verb) kümmern
-be' (reisend) nicht
qay'be'Es ist kein Problem.
0 (Vorsilbe) es
qay'(Verb) problematisch sein, lästig sein
-be'(reisend) nicht

Die reisende Eigenschaft von be' wird an folgendem Beispiel deutlich.

choHoHvIp Du hast Angst mich zu töten.
choHoHvIpbe' Du hast keine Angst mich zu töten.
choHoHbe'vIp hast Angst mich nicht zu töten.
cho-(Vorsilbe) du-mich
HoH(Verb) töten
-vIp(2) fürchten
-be'reisend) nicht
Im zweiten Beispiel wird das 'fürchten' (-be' folgt -vIp) negiert, während im dritten Beispiel das 'töten' negiert wird (-be' folgt HoH). Die Nachsilbe -be' kann nicht in Befehlen verwendet werden. Stattdessen wir die folgende Nachsilbe verwendet.

-Qo' nicht!, werde nicht!
Diese Befehls-Nachsilbe wird in Befehlen und Verweigerungen verwendet.

yIja'Qo' Du sprichst nicht mit ihm/ihr!
yI- (Vorsilbe) Imperativ: du-ihm/ihr
ja' (Verb) reden, erzählen
-Qo' (reisend) tue nicht!
choja'Qo'chugh Wenn Du mir nichts sagen wirst. Wenn Du dich weigerst mir zu erzählen...
cho- (Vorsilbe) du-mir
ja' (Verb) reden, erzählen
-Qo' (reisend) werde nicht!
HIHoHvIpQo' Habe keine Angst mich zu töten!
HI- (Vorsilbe) du-mich
HoH (Verb) töten
-vIp (2) fürchten
-Qo' (reisen) tue nicht!

Anders als -be' verändert -Qo' nicht seine Position. Es steht immer an letzter Stelle, ausgenommen eine Nachsilbe des Typs 9 folgt. Trotzdem wird es als Reisender behandelt weil es der Gegensatz im Imperativ zu -be' ist.

-Ha'rückgängig machen, umkehren
Diese negierende Nachsilbe bedeutet nicht, daß etwas nicht getan wird (wie -be') sondern, das ein Zustand in sein Gegenteil verändert wird. Etwas das vorher getan wurde, wird nun mit einer gegenteilig wirkenden Aktion rückgängig gemacht. Sie wird auch benutzt, wenn eine Aktion falsch durchgeführt wird. Anders als -be' kann -Ha' auch in Befehlsform eingesetzt werden.

chenHa'moHlaH es kann sie(pl.) zerstören (zerlegen).
0 (Vorsilbe) es-sie
chen (Verb) Form annehmen, zusammensetzen
-Ha' (reisend) umkehren
-moH (4) verursachen
-laH (5) Fähigkeit

Dieses Verb heißt also wörtlich: 'Es hat die Fähigkeit, zu verursachen, daß ihre Formung rückgängig gemacht wird.'

yIchu'Ha' Schalten Sie es ab! (z.B. Tarnvorrichtung)
yI- (Vorsilbe) Imperativ: Sie-es
chu' (Verb) einschalten, aktivieren
-Ha' (reisend) umkehren
bIjatlhHa'chugh Wenn sie das Falsche sagen.
bI- (Vorsilbe) Sie
jatlh (Verb) sagen
-Ha' (reisend) umkehren
-chugh (9) wenn

Dieses Beispiel zeigt auf, wie -Ha' im Sinne von 'falsch' benutzt werden kann. Das Wort könnte auch als 'Wenn sie sich versprechen' übersetzt werden. Mit -be' (bIjatlhbe'chugh) würde 'Wenn sie nicht reden' herauskommen.

Do'Ha' Das ist Pech.
0 (Vorsilbe) es
Do' (Verb) Glück haben, glücklich sein
-Ha' (reisend) umkehren

Die Verwendung von -Ha' in diesem Satz bedeutet einen Umschwung von Glück zu Pech. Interessant ist, daß -Ha' immer direkt nach dem Verb zu stehen kommt. Unbekannt bleibt, warum die klingonischen Grammatiker trotzdem darauf bestehen, es als einen Reisenden zu bezeichnen, doch man tat gut daran in diesem Punkt nicht mit der klingonischen Tradition zu hadern, und deswegen gehört -Ha' auch bei uns zu den Reisenden.

-qu' betonend
Diese Nachsilbe bestätigt oder betont was immer ihr direkt vorausgeht.

yIHaghqu' Studiere ihn/sie sorgfältig
yI- (Vorsilbe) Imperativ: du-ihn/sie
Hagh (Verb) studieren, lernen
-qu' (reisend) betonend
nuQaw'qu'be' Sie haben uns nicht total fertiggemacht.
nu- (Vorsilbe) sie-uns
Qaw (Verb) zerstören
-qu' (reisend) betonend
-be' (reisend) nicht

Die reisende Eigenschaft von -qu' können wir an folgenden Sätzen erkennen.

pIHoHvIpbe'qu' Wir haben KEINE Angst Sie zu töten.
piHoHvIpqu'be' Wir haben keine ANGST Sie zu töten.
piHoHqu'vIpbe' Wir haben keine Angst Sie zu TÖTEN.
pI- (Vorsilbe) wir-Sie
HoH (Verb) töten
-vip (2) Angst
-be' (reisend) nicht
-qu' (reisend) betonend

Der erste Satz könnte verwendet werden, nachdem ein Feind den Mut des Sprechers in Frage gestellt hat. Der zweite könnte von einem Satz wie: 'Wir möchten sie nicht töten, weil wir ihre Dienste in Anspruch nehmen werden.' Der letzte Satz würde benutzt werden um das 'töten' im Gegensatz zu einer anderen Art von Strafe oder Folter zu betonen. Der Reisende -qu' folgt den Verben auch wenn sie adjektiviert verwendet werden (s. a. 4.4).

4.4 Adjektive

Es gibt keine Adjektive als eigene Wortart im Klingonischen. Eigenschaften wie müde oder groß werden mit Verben ausgedrückt (müde sein, groß sein). Ein solches, Eigenschaften anzeigendes, Verb kann direkt hinter einem Substantiv eingesetzt werden, um dieses zu modifizieren.

puq Doy' müdes Kind.
puq Kind
Doy' müde sein
Dujmey tIn große Schiffe.
Dujmey Schiffe
tIn groß sein

Der Reisende -qu' (verstärkend s. 4.3) kann den Verben in adjektivierender Weise folgen. So verwendet wird er gewöhnlich als 'sehr' übersetzt.

Dujmey tInqu' sehr große Schiffe.
wanI' ramqu' ein sehr unbedeutendes Ereignis.
wanI' Ereignis
ram unbedeutend, unwichtig sein.

Wenn eine Substantiv-Nachsilbe vom Typ S5 (s. 3.3.5) verwendet wird, dann folgt es dem Verb, das, als Adjektiv benutzt, keine anderen Nachsilben, ausgenommen -qu', mehr besitzen darf. Der Typ 5 folgt dem -qu'.

veng tInDaq in der großen Stadt.
veng Stadt
tIn groß sein
-Daq örtlich zuordnend
veng tInqu'Daq in der sehr großen Stadt.

5. Andere Wortarten

Der größte Teil klingonischer Worte besteht aus Substantiven und Verben. Es gibt dennoch einige andere, die von den klingonischen Grammatikern in einer Gruppe zusammengefaßt wurden, die chuvmey (Reste) genannt wird. Trotzdem ist es möglich, auch diese Reste einzuteilen.

5.1 Pronomen

Zusätzlich zu besitzanzeigenden Nachsilben für Substantive (s. 3.3.4) und Pronomialvorsilben (s. 4.1) für Verben gibt es eine Gruppe von neun Pronomen, die unabhängige Worte darstellen.

jIH ich maH wir
soH du, Sie tlhiH ihr
ghaH er/sie chaH sie (pl.)
'oH es bIH sie (pl.)
'e' das
net das

Das Pronomen chaH wird benutzt, wenn es sich bei den bezeichneten Dingen um sprachfähige Wesen handelt, sonst wird bIH verwendet. Die Pronomen 'e' und net tauchen nur in speziellen Satzkonstruktionen auf (s. 6.2.5). Es gibt kein grammatikalisches Geschlecht im Klingonischen. Die dritte Person Singular wird deswegen abhängig vom Satzzusammenhang mit 'er' oder 'sie' übersetzt. Pronomen können auch als Substantive benutzt werden, jedoch nur zur Verstärkung oder Verdeutlichung. Sie sind nicht notwendig. Daher sind alle folgenden Sätze grammatikalisch korrekt.

yaS vIlegh jIH Ich sehe die Offiziere.
yaS vIlegh
jIH mulegh yaS Der Offizier sieht mich.
mulegh yaS
ghaH vIlegh jIH Ich sehe ihn/sie.
ghaH vIlegh
vIlegh jIH
vIlegh (yaS Offizier, vIlegh Ich sehe ihn/sie, mulegh er/sie sieht mich)

Die beiden letzten Sätze sind in der Tat zweideutig. Sie könnten auch bedeuten 'Ich sehe sie(pl.)' denn die Verb-Vorsilbe vI- hat beide Bedeutungen (ich - ihn/sie oder ich - sie(pl.)). Wenn die wahre Bedeutung sich nicht durch den Satzzusammenhang ergibt, so kann sie durch Pronomen deutlich gemacht werden.

ghaH vIlegh Ich sehe ihn/sie.
chaH vIlegh Ich sehe sie(pl.).

Pronomen werden nicht wie Substantive in besitzanzeigendem Zusammenhang verwendet, sondern stattdessen die dafür vorgesehenen Vorsilben (s. 3.3.4). Zuguterletzt können Pronomen auch als Verben verwendet werden, im Sinne von 'Ich bin' usw. (s. 6.3).

5.2 Zahlen

Früher verwendeten die Klingonen ein ternäres Zahlsystem, also mit der Basis 3. Zählen funktionierte folgendermaßen: 1, 2, 3; 3+1, 3+2, 3+3; 2*3+1, 2*3+2, 2*3+3; 3*3+1, 3*3+2, 3*3+3; und dann wurde es richtig kompliziert. In Übereinstimmung mit der immer verbreiteteren Verwendung, akzeptierte auch das Klingonische Reich irgendwann ein dezimales System. Obwohl es niemand genau weiß, ist es wahrscheinlich, daß sie das eher taten, um die wissenschaftlichen Daten anderer Zivilisationen zu verstehen, als aus einem Geist der Zusammenarbeit heraus. Die Klingonischen Zahlen lauten:

1 wa' 6 jav
2 cha' 7 soch
3 wej 8 chorgh
4 loS 9 Hut
5 vagh 10 wa'maH

Größere Zahlen werden durch Hinzufügen spezieller Elemente konstruiert. wa'maH besteht beispielsweise bereits aus wa' (eins) und maH, dem Element für Zehn. Fortgesetzt wird dies wie folgt:

11 wa'maH wa' (Zehn und Eins)
12 wa'maH cha (Zehn und Zwei)
usw.

Noch größere Zahlen basieren auf maH (Zehn), vatlh (Hundert) und Sad oder SanID (Tausend). SaD und SanID bedeuten beide 'Tausend' und beide werden etwa gleich häufig benutzt. Es ist nicht bekannt, warum gerade diese Zahl zwei Varianten hat.

20 cha'maH
30 wejmaH
usw.
100 wa'vatlh
200 chavatlh
usw.
1000 wa'SaD oder wa'SanID
2000 chaSaD oder chaSanID
usw.

Zahlen werden weiterhin additiv zusammengefaßt.

5347 vaghSaD wejvatlh loSmaH Soch
604 javvatlh loS
31 wejmaH wa'

Einige der Elemente für noch größere Zahlen lauten:

Zehntausend netlh
Hunderttausend bIp
Million 'uy'
Die Null ist pagh.

Zahlen werden wie Substantive benutzt. Als solche können sie alleine als Subjekt oder Objekt stehen oder andere Substantive verändern.

mulegh cha' Zwei sehen mich.
mulegh sie sehen mich.
cha' Zwei
wa' yIHoH Töte einen (von Ihnen)!
wa' Eins
yIHoH töte ihn/sie.

Der vorstehende Satz ist grammatikalisch korrekt, auch wenn das wa' weggelassen wird, denn die Vorsilbe yI- zeigt ein singuläres Objekt an. Das wa' wird also nur zur Betonung benutzt. Zahlen die verändernd wirken sollen, stehen dem veränderten Substantiv voran.

loS puqpu' oder loS puq Vier Kinder.
vaghmaH yuQmey oder vaghmaH yuQ Fünfzig Planeten.

Die Plural-Nachsilben -pu' oder -mey sind hier nicht notwendig. Wenn eine Zahl nicht zum Zählen, sondern zur Durchnumerierung benutzt wird, dann folgt sie dem Substantiv. Zum Vergleich:

DuS wa' Torpedorohr Nummer 1.
wa' DuS Ein Torpedorohr.

Ordnungszahlen (Erstens, Zweitens usw.) werden durch Anfügen von -DIch an die Zahl ausgedrückt.

wa'DIch Erstens.
cha'DIch Zweitens.
HutDIch Neuntens.

Ordnungszahlen folgen dem Substantiv. meb cha'DIch Zweiter Gast. Anfügen von -logh drückt Wiederholungen aus.

wa'logh Einmal.
cha'logh Zweimal.
Hutlogh Neunmal.

Diese Zahlen arbeiten im Satz als Adverbien (s. 5.4).

5.3 Konjunktionen

Konjunktionen gibt es in zwei Kathegorien. Die einen verbinden Substantive, die anderen Sätze. Trotzdem bedeuten sie das gleiche. Substantiv-verbindend Satzverbindend

je 'ej und
joq qoj und/oder
ghap pagh entweder/oder

Die Substantiv-verbindenden Konjunktionen erscheinen nach dem letzten zu verbindenden Substantiv.

DeS 'uS je ein Arm und ein Bein.
DeS 'uS joq ein Arm oder ein Bein oder beides.
DeS 'uS ghap entweder ein Arm oder ein Bein.

Die Konjunktion je hat eine zusätzliche Bedeutung: Wenn sie einem Verb folgt, so bedeutet sie 'auch'.

qaleghpu' je Ich sah dich auch.

Zusätzlich zu den drei obigen, gibt es noch eine satzverbindende Konjunktion.

'ach aber, nichtsdestotrotz, trotzdem, obwohl.
Dieses Wort wird manchmal auch zu 'a abgekürzt. Die satzverbindenden Konjunktionen treten zwischen die zu verbindenden Sätze. Weiteres unter 6.2.1.

5.4 Adverbien

Diese Worte tauchen normalerweise am Satzanfang auf und beschreiben die Art und Weise, in der etwas getan wird.

batlh ehrenvoll, in edler Art
bong zufällig, unbeabsichtigt, aus Versehen
chaq vielleicht
chIch zielbewußt, vorsätzlich
DaH jetzt
ghaytan wahrscheinlich
jaS unterschiedlich
Do' mit Glück, glücklich
loQ etwas, ein Wenig
nIteb allein, auf eigene Faust
nom schnell, rasch
not niemals
pay plötzlich
pe'vIl kraftvoll
pIj häufig, oft
QIt langsam
reH immer
rut manchmal
SIbI' unverzüglich, sofort
tugh bald
vaj folglich, aus diesem Grund, also
wej noch nicht

Beispiele:

bong yaS vIHoHpu' Ich habe aus Versehen den Offizier getötet.
yaS Offizier
vIHoHpu' Ich habe ihn/sie getötet
batlh Daqawlu'taH Du wirst in Ehre unvergessen bleiben.
Daqawlu'taH Jemand wird sich an dich erinnern
vaj Daleghpu' Dann hast du es gesehen.
Daleghpu' Du hast es gesehen
wej vIlegh Ich kann ihn/sie noch nicht erkennen.
vIlegh Ich sehe ihn/sie

Ein Wort paßt nur schwer in diese Kathegorie:

neH nur, gerade, einfach
Anders als die anderen Adverbien folgt es direkt dem modifizierten Verb. Der sprachliche Effekt verursacht eine Vereinfachung der Tat.

qama' vIqIppu' neH Ich habe nur den Gefangenen geschlagen.
qama' Gefangener
vIqIppu' Ich habe ihn/sie geschlagen
Duj yIQotlh neH Schalten sie das Schiff nur aus!
Duj Schiff, Fahrzeug
yIQotlh Schalten sie es aus!

Im vorangehenden Satz bedeutet neH, daß das Schiff nur ausgeschaltet (kampfunfähig gemacht), nicht jedoch weiter beschädigt werden soll. Ebenso ungewöhlich ist, daß neh auch einem Substantiv folgen kann. In solchen Fällen bedeutet es 'nur' oder 'allein'.

yaS neH nur der Offizier, der Offizier allein
jonta' neH nur die Maschine

Adverbien treten manchmal auch alleine auf, wenn sie als Ausrufe fungieren (s. 5.5). Beispiele:

nom Bewegung! Schnell!
wej Tut es noch nicht!
tugh Beeilung! Wird's bald!

Die anfängliche Vermutung, Adverbien könnten nur am Satzanfang stehen, hat sich als nicht ganz zutreffend erwiesen. Für eine korrektere Beschreibung siehe Abschnitt 6.7 .

Da wäre noch ein zweites Wort (zusätzlich zu neH [nur, lediglich]), das trotz seiner besonderen Anwendungsfälle in diese Kathegorie paßt:

jay' intensiv
Dieses Word intensiviert nicht nur alles was gesagt wird, sondern wandelt den ganzen Ausdruck in Vulgärsprache. Als einziges unter den Adverbien steht jay' immer am Ende des Satzes.

qaStaH nuq jay' Was für eine #$*@ passiert hier?
qaStaH es passiert
nuq Was?
mIch 'elpu' jay' Sie betraten den #$%@ Sektor!
mIch Sektor
'elpu' sie betraten ihn

5.5 Ausrufe

Die folgenden Ausdrücke können als eigenständige Sätze verwendet werden:

ghobe' Nein. (Antwort auf eine Frage)
Ha' Los geht's! Auf, auf!
HIja' oder HIslaH Ja. (Antwort auf eine Frage)
lu' oder luq Ja. Okay. Mach' ich.
maj Gut. (drückt Befriedigung aus)
majQa' Sehr gut. Gut gemacht.
nuqneH Was willst Du? (Begrüßung)
pItlh Fertig!
Qo' Nein. Mach' ich nicht. Ich weigere mich.
SuH oder Su' Bereitmachen!
toH Nun gut. Also.
wejpuH Charmant. (wird nur ironisch benutzt)
'eH Fertigmachen!

HIja' und HISlaH sind anscheinend austauschbar. SuH, Su' und 'eH bedeuten alle, daß der Sprecher gleich ein Kommando geben wird. Sie sind vergleichbar mit dem Kommando beim Start eines Wettrennens "Auf die Plätze, fertig, los!". Su', SuH aber nicht 'eH können auch in dem Sinne benutzt werden, daß der Sprecher im Begriff ist, gleich etwas zu tun, oder daß alles vorbereitet wurde für ein direkt bevorstehendes Ereignis. Manche Klingonen betonen SuH wie ein 'Sch', genau wie in der deutschen Kurzform für 'Ruhe!' dem 'Schschschsch'. pItlh wird im Sinne von 'Es ist getan!' 'Ich hab's getan' 'Ich bin fertig!' 'Alles klar!' usw. benutzt. Der Ausdruck toH ist ein grobes Äquivalent zum deutschen 'Aha!'.

Flüche

In diese Kathegorie der Ausrufe werden auch klingonische Flüche eingeschlossen. Nur drei solche Flüche wurden bis heute aufgezeichnet.

QI'yaH *?!#@
ghuy'cha' *@$%
Qu'vatlh #*@!

Es hat sich herausgestellt, daß Fluchen unter Klingonen eine Kunstform ist. Es existieren sehr viel mehr Flüche, als die drei aufgelisteten. Es ist nicht immer ganz klar, wie diese zu benutzen sind, aber einige sind offensichtlich Epithetene (attributiv benutzte Substantive), während andere eine allgemeinere Anwendung finden. Hier also noch einige zusätzliche Flüche:

Epithetene Allgemeine Schmähung

petaQ va
toDSaH ghay'cha'
taHqeq baQa'
yIntagh Hu'tegh
Qovpatlh

5.6 Namen und Anreden

Klingonische Namen werden von Nicht-Klingonen oftmals falsch betont, was dann zu Verwirrung in ihrer Anatomie führen kann. Werden diese Namen obendrein in fremde Schriftzeichen übersetzt, endet das meist in einer Form, die ihre wirkliche Ausprache nur erraten läßt. Der Laut tlh beispielsweise wird von den meisten Menschen wie 'kl' ausgesprochen. Wahrscheinlich, weil der Laut 'tl' nicht am Beginn eines Wortes auftauchen kann. Gleichermaßen wird das Q oft zu 'kr'und q kommt immer als 'k'heraus. Im Folgenden nun eine Liste von einigen klingonischen Namen zusammen mit ihrer deutschen Schreibweise.

mara Mara
matlh Malz
qeng Keng
qeylIS Kahless
qolotlh Koloss
qor Kor
qoreQ Korex
QaS Kres
Qel Krell
Qugh Krug
torgh Torg
valQIS Walkris

Namen können in direkter Anrede am Anfang oder am Ende eines Satzes benutzt werden. Andere direkte Anreden (so wie qaH 'sir', joHwI''mein Gebieter') werden genauso verwendet.

torgh HIghoS Torg, komm her!
HIghoS Beweg dich auf mich zu!
lu' qaH Ja, Sir!

6. Syntax

Wie in jeder Sprache, gibt es unterschiedlich komplizierte klingonische Sätze. Von ganz simplen markanten Befehlen bis hin zu komplexen und verwickelten Satzkonstruktionen. Nachfolgend die grundlegenden Regeln der klingonischen Satzstruktur, die dem Lernenden eine stabile Basis für richtige, wenn auch noch nicht flüssige Konversation geben soll.

6.1 Satzgrundstruktur

Die Grundstruktur eines klingonischen Satzes:

OBJEKT - VERB - SUBJEKT

Diese Anordnung der Satzteile erfolgt im Deutschen genau andersherum, also sollte man aufpassen, daß man klingonische Sätze nicht intuitiv falsch interpretiert. Das SUBJEKT ist die Person oder der Gegenstand, der die Tätigkeit, die durch das VERB beschrieben wird, auf das OBJEKT ausführt. Die Bedeutung der Wortreihenfolge kann durch den Vergleich folgender Sätze ersehen werden.

puq legh yaS Der Offizier sieht das Kind.
yaS legh puQ Das Kind sieht den Offizier.

Die verwendeten Worte sind in beiden Sätzen die gleichen (puq = das Kind, legh = er/sie sieht ihn/sie, yaS = Offizier). Der einzige Weg, herauszufinden, wer nun wen sieht, liegt in der Reihenfolge der Worte. Wenn Subjekt und/oder Objekt in der ersten oder zweiten Person stehen, muß die richtige Vorsilbe verwendet werden.

puq vIlegh jIH Ich sehe das Kind.
vIlegh ich sehe ihn/sie
jIH mulegh puq Das Kind sieht mich.
mulegh er/sie sieht mich

Genaugenommen werden die Pronomen für erste oder zweite Person in Sätzen dieser Art selten verwendet (außer wie hier, zur Verdeutlichung). Die folgenden Sätze zeigen die üblicherweise verwendete Konstruktion.

puq vIlegh Ich sehe das Kind.
mulegh puq Das Kind sieht mich.

Imperativsätze (Befehle) folgen den gleichen Regeln.

So'wI' yIchu' Tarnvorrichtung einschalten!
So'wI' Tarnvorrichtung
yIchu' Sie schalten ihn/sie ein!
DoS yIbuS Auf das Ziel konzentrieren!
DoS Ziel
yIbuS Sie konzentrieren sich auf ihn/sie!
yaSpu' tIHoH Töten Sie die Offiziere!
yaSpu' Offiziere
tIHoH Sie töten sie(pl.)!

Jedes Substantiv im Satz, das kein Objekt oder Subjekt darstellt wird an die erste Stelle (vor das Objekt) gestellt und üblicherweise mit einer Nachsilbe Typ S5 versehen (s. 3.3.5).

pa'Daq yaS vIleghpu' Ich sah den Offizier im Raum.
pa'Daq im Raum
yaS Offizier
vIleghpu' ich sah ihn/sie

Andere Beispiel für eine solche Konstruktion finden sich in 3.3.5.

6.2 Komplexe Sätze

Einige der gebräuchlicheren Satztypen.

6.2.1 Zusammengesetzte Sätze

Zwei Sätze können zu einem längeren Satzverbund zusammengefügt werden. Dazu müssen beide Sätze jedoch auch alleine stehen können. In der Kombination folgen sie dann einfach aufeinander, verbunden durch eine Konjunktion (s. 5.3).

jISoptaH 'ej QongtaH Ich esse, und er/sie schläft.
jISoptaH 'ach QongtaH Ich esse, aber er/sie schläft.
bISoptaH qoj bItlhutlhtaH Du ißt und/oder du trinkst.
bISoptah pagh bItlhutlhtaH Entweder ißt du oder trinkst du.

Wenn das Subjekt in beiden verbundenen Sätzen das gleiche ist, könnte man es im Deutschen auch weglassen, um den Satz weniger abgehackt klingen zu lassen (Entweder ißt du oder trinkst). Im Klingonischen ist das jedoch nicht erlaubt. An beide Verben müssen die entsprechenden Vorsilben angefügt werden. In der Übersetzung ist diese Vereinfachung jedoch freigestellt (Du bist entweder am Essen oder am Trinken). Wenn ein Substantiv Subjekt und/oder Objekt anzeigt gibt es verschiedene Möglichkeiten im Klingonischen. In seiner ausführlichsten Form wiederholt man das Substantiv.

yaS legh puq 'ej yaS gIp puq Das Kind sieht den Offizier und das Kind schlägt den Offizier.
oder
Das Kind sieht den Offizier und schlägt den Offizier.
oder
Das Kind sieht und schlägt den Offizier.

Trotzdem ist es möglich, im zweiten Satz Pronomen anstelle des Substantives einzusetzen.

yaS legh puq 'ej ghaH qIp ghaH
(ghaH er/sie)
Das Kind sieht den Offizier und es schlägt ihn.
oder
Das Kind sieht den Offizier und schlägt ihn.

Wenn der Zusammenhang eindeutig ist, kann sogar das Pronomen weggelassen werden.

yaS vIlegh 'ej vIqIp
(vI- Ich-ihn/sie)
Ich sehe den Offizier und ich schlage ihn.
oder
Ich sehe den Offizier und schlage ihn.
oder
Ich sehe und schlage den Offizier.

6.2.2 Nebensätze

Klingonische Verben, die mit einer Nachsilbe vom Typ V9 ausgestattet sind (andere als -'a' (fragend) und -wI' (jemand/etwas der/das dies tut) tauchen immer im Zusammenhang mit einem zweiten Verb auf, und somit werden sie zu Nebensatzverben.

cha yIbaH qara'DI'
oder
qara'DI' cha yIbaH
Torpedos abfeuern auf mein Kommando!

Die beiden Teile dieses Satzes sind cha yIbaH = 'Torpedos abfeuern!'und qara'DI' = 'wenn ich es befehle' oder 'sobald ich es befehle'. -DI' ist eine Typ V9 Nachsilbe, die 'sobald' bedeutet, also muß qara'DI' Teil eines übergeordneten Satzes sein. Anzumerken ist, daß die Reihenfolge der beiden Teile unterschiedlich sein kann. Ein paar weitere Beispiele sollten die Verwendung von Nebensätzen klarmachen.

bIjatlhHa'chugh qaHoH
oder
qaHoH bIjatlhHa'chugh
Wenn du das Falsche sagst, dann werde ich dich töten.

 
bIjatlhHa'chugh wenn du das Falsche sagst
qaHoH ich töte dich

Merke: Obwohl 'werde' eine Futurform darstellt, gibt es im Klingonischen dafür keinen entsprechenden Anhaltspunkt. Das alleinstehende Verb HoH (töten) impliziert keine Zeit. Außerdem muß die betreffende Person noch Gelegenheit haben, zu sprechen, daher muß ihre Tötung in der Zukunft stattfinden.

SutlhtaHvIS chaH DIHIvpu'
oder
DIHIvpu' SutlhtaHvIS chaH
Während sie verhandelten, griffen wir sie an.
 
SutlhtaHvIS während sie verhandelten
chaH sie(pl.)
DIHIvpu' wir griffen sie an

Die Vergangenheitsform von 'verhandeln' entsteht hier indirekt durch die Nachsilbe -pu (Vergangenheitsform) an HIv (angreifen). Die Übersetzung 'Während sie verhandeln, griffen wir sie an' wäre völlig unsinnig.

6.2.3 Relativsätze

Im Deutschen werden Relativsätze als Nebensätze durch Relativpronomen eingeleitet. Diese lauten z. B. "der, die, das", "welcher, welche, welches" und "wer, was". Außerdem können noch die Interrogativadverbien "wo, woher, wohin" verwendet werden. Wie die Adjektive auch, beschreiben sie Substantive und bilden im Nebensatz einen Bezug auf das Substantiv im Hauptsatz: Der Hund, der rennt. Das Kind, das spielt. Das Restaurant, wo wir aßen. Im Klingonischen endet das Verb im Relativsatz mit der Nachsilbe Typ V9 -bogh, die passenderweise mit "der-die-das"übersetzt wird. Ob der Relativsatz dem Hauptsatz vor- oder nachsteht, hängt von der gegenseitigen Beziehung ab. Zum Vergleich:

qIppu'bogh yaS Offizier, der ihn/sie schlug
yaS qIppu'bogh Offizier, welchen er/sie schlug

In beiden Sätzen lautet der Relativsatz qIppu'bogh (qIp = schlagen, -pu' = Vergangenheit, -bogh = Relativpronomen) und bezieht sich auf das Substantiv yaS Offizier. Im ersten Beispiel is yaS das Subjekt des Verbes qIp Der Offizier schlägt also folgt es qIppu'bogh, so wie alle Subjekte dem Verb. Im zweiten Satz ist yaS das Objekt der Offizier wird geschlagen und steht vor qIppu'bogh, wie alle Objekte. Diese ganze Konstruktion aus Haupt und Relativsatz wird in einem Satz wie ein Substantiv benutzt. Folglich wird sie vor oder hinter dem Verb angeordnet, je nachdem, ob sie Objekt oder Subjekt des Satzes darstellt.

qIppu'bogh yaS vIlegh Ich sehe den Offizier, der ihn/sie schlug.

Die ganze Relativkonstruktion qIppu'bogh yaS (Offizier, der ihn/sie schlug) ist das Objekt des Verbes vIlegh (Ich sehe ihn/sie), also steht es dem Verb voran.

mulegh qIppu'bogh yaS Der Offizier, der ihn/sie schlug, sieht mich.

In diesem Fall ist qIppu'bogh yaS das Subjekt des Verbes mulegh (er/sie sieht mich), also folgt es dem Verb. Nach diesem Muster wird auch Verfahren, wenn das Substantiv in der Relativkonstruktion als Objekt verwendet wird, so wie yaS qIppu'bogh (Offizier, den er/sie schlug).

yaS qIppu'bogh vIlegh Ich sehe den Offizier, den er/sie schlug.
mulegh yaS qIppu'bogh Der Offizier, den er/sie schlug, sieht mich.

6.2.4 Erweiterter Infinitiv

Wenn eine Tätigkeit auf ein Ziel hin ausgeführt wird, so wird das zunächst im Verb durch Anhängen der Nachsilbe Typ V9 -meH ausgedrückt, welche mit 'um zu' oder 'mit dem Ziel zu' übersetzt wird. Dieser erweiterte Infinitivsatz steht immer vor dem Substantiv oder Verb dessen Ziel er beschreibt.

ja'chuqmeH rojHom neH jaghla' Der feindliche Kommandant wünscht einen
Waffenstillstand, um zu beraten.

Die Wendung ja'chuqmeH rojHom (ein Waffenstillstand um zu beraten) ist das Objekt des Verbes neH (er/sie möchte es). Das Subjekt ist jaghla' (feindlicher Kommandant). Das Objekt ist das Substantiv rojHom (Waffenstillstand), angeführt vom erweiterten Infinitiv ja'chuqmeH (um zu beraten). Das Verb besteht aus ja' (sprechen) und -chuq (einander) also ist 'beraten' 'einander sprechen'.

jagh luHoHmeH jagh lunejtaH Sie suchen nach dem Feind, um ihn zu töten.

Der erweiterte Infinitiv ist jagh luHoHmeH (um sie den Feind töten zu lassen) und besteht aus jagh (Feind) als Objekt vor dem Verb luHoH (sie[pl.] töten ihn/sie). Das 'um ... zu' ist in diesem Satzteil alleine schwer zu übersetzen. Er beschreibt das Ziel des Verbes lunejtaH (sie[pl.] suchen nach ihm/ihr). Aufgepaßt! Das Substantiv jagh (Feind) steht vor jedem Verb, dessen Subjekt es darstellt, genau wie in den verbundenen Hauptsätzen. Enger am Original übersetzt, würde sich das etwa so anhören: Um den Feind zu töten suchen sie den Feind. Das Komma ist bei Voranstellung des erweiterten Infinitivs optional. Weiter kann die Wiederholung des identischen Substantives durch Verwendung eines Pronomens vermieden oder ganz ausgelassen werden, wenn der Satzzusammenhang klar genug ist.

jagh luHoHmeH ghaH lunejtaH
jagh luHoHmeH lunejtaH

6.2.5 Sätze als Objekte

Im Klingonischen gibt es zwei spezielle Pronomen, die sich jeweils auf den ganzen, voranstehenden Satz beziehen. Sie werden vorwiegend, aber nicht ausschließlich, im Zusammenhang mit Verben der Beobachtung oder des Denkens (wissen, sehen usw.) verwendet. Grammatikalisch werden sie wie Objekte behandelt und das Verb erhält immer eine Vorsilbe der 1. Person Singular. Zwei Sätze im Klingonischen können im Deutschen oft mittels eines einzigen ausgedrückt werden. net wird nur unter besonderen Umständen verwendet, die weiter unten im Text behandelt werden, doch 'e' ist sehr gebräuchlich. Einige Beispiele werden die Verwendung von 'e' verdeutlichen.

qama'pu' DIHoH 'e' luSov Sie wissen, daß wir Gefan- gene töten.

Dieser Satz besteht eigentlich aus zweien:
1. qama'pu' DIHoH (Wir töten Gefangene)

qama'pu' Gefangene
DIHoH wir töten sie(pl.)

2. 'e' luSov (Sie[pl.] wissen dies)

'e' dies
luSov sie(pl.) wissen es

Das Pronomen 'e' bezieht sich auf den ganzen voranstehenden Satz: 'Wir töten Gefangene.'

yaS qIppu' 'e' vIlegh Ich sah ihn/sie den Offi- zier schlagen.

Die beiden Sätze sind hier: (1) yaS qIppu' (er/sie schlug den Offizier) und (2) vIlegh (ich sehe es). Die Übersetzung könnte genausogut lauten: Ich sah, daß er/sie den Offizier schlug. Bedenke, daß das Verb im zweiten Satz (vIlegh) in keiner Zeit steht. Der Vergangenheitsaspekt des ganzen Satzes, rührt vom Verb qIppu' her, das durch die Nachsilbe -pu' in der Vergangenheit steht. In zusammengesetzten Sätzen dieser Art bekommt das zweite Verb niemals einen Zeitaspekt.

Wenn das zweite Verb in der dritten Person steht, also keine pronomiale Vorsilbe bekommt, seine Bedeutung aber eher im allgemeineren Sinne von 'man' oder 'jemand' und nicht er, sie, es oder sie (pl.) steht, so wird anstelle von 'e', net benutzt.

qama'pu'DIHoH net Sov Man weiß, daß wir Gefangene töten.

Wie oben, lautet der erste Satz hier qama'pu' DIHoH (Wir töten Gefangene). Der zweite Satz ist net Sov (Man weiß dies). Die ganze Konstruktion drückt aus, daß es allgemein bekannt ist, daß die Gruppe, zu der der Sprecher gehört, Gefangene umbringt.

Qu'vaD lI' net tu'bej Man hält das natürlich für nützlich für die Mission.

Der erste Teil dieses Beispiels lautet Qu'vaD lI' (Es ist nützlich für die Mission); Qu'vaD (für die Mission), lI' (es ist nützlich). Der zweite Teil heißt net tu'bej ('Man findet natürlich, daß...' oder 'Offensichtlich ist, daß...'). Der ganze Satz kann also folgendermaßen übersetzt werden: 'Man findet offensichtlich, daß das nützlich für die Mission ist.'

Wenn das Verb im zweiten Satzteil neH (wollen) lautet, wird weder 'e' noch net benutzt, doch die Konstruktion bleibt im Grunde die gleiche wie oben.

jIQong vIneH Ich will schlafen.
jIQong ich schlafe
vIneH ich will es
qalegh vIneH Ich will dich sehen.
qalegh ich sehe dich
Dalegh vIneH Ich will ihn/sie sehen.
Dalegh ich sehe ihn/sie
qama'pu' vIjonta' vIneH Ich wollte Gefangene nehmen.

Im letzten Beispiel lautet der erste Teil qama'pu vIjonta' (Ich nahm Gefangene); qama'pu (Gefangene), vIjonta' (ich fing sie [pl.]). Wieder einmal steht lediglich das erste Verb in der Vergangenheit mittels -ta' (beendet); das zweite Verb bleibt ohne einen solchen Aspekt. Die zeitliche Lage des ganzen Satzes wird durch den Zeitaspekt des ersten Verbes bestimmt.

'e' und net werden niemals in Verbindung mit Verben der Sprache, wie sagen, fragen, erzählen usw., benutzt. Die betreffenden Sätze folgen einfach aufeinander, in beliebiger Reihenfolge.

qaja'pu' HIqaghQo' oder
HIqaghQo' qaja'pu' Ich sagte dir, du sollst mich nicht unterbrechen.

Dies bedeutet buchstäblich 'Ich sagte dir, "Unterbrich mich nicht!"' oder '"Unterbrich mich nicht!", habe ich dir gesagt'; qaja'pu' (ich sagte dir), HIqaghQo' (unterbrich mich nicht!). Der Zeitaspekt geht an das Verb der Sprache (-pu'), egal an welcher Stelle es steht.

Ein letztes Beispiel für eine Zwei-Satz-Konstruktion ist die Verwendung des Verbes rIntaH, die anzeigt, daß eine Aktion beendet ist (s. 4.2.7).

6.3 Das Hilfsverb 'sein'

Im Klingonischen gibt es kein Verb, daß dem deutschen 'sein' (ich bin, du bist, usw.) entspricht. Andererseits können alle Pronomen (s. 5.1) wie Verben in diesem Sinne verwendet werden.

tlhIngan jIH Ich bin ein Klingone.
yaS SoH Du bist ein Offizier.
puqpu' chaH Sie sind Kinder.

Das Pronomen folgt immer dem Substantiv. Folglich gibt es auch keinen Ausdruck im Sinne von 'an einem Ort sein'. Wieder werden die Pronomen benutzt, gefolgt - wenn angebracht - von Verb-Nachsilben.
pa'wIjDaq jIHtaH Ich bin in meinem Quartier.
pa'wIjDaq in meinem Raum
jIH ich
-taH fortlaufend

Im obigen Beispiel wir das Pronomen wie das Subjekt behandelt. Wenn das Subjekt ein Substantiv ist, dann folgt es dem Pronomen der dritten Person (ghaH = er/sie, 'oH = es, chaH = sie[pl.], biH = sie[pl.]) und bekommt die -'e' Nachsilbe (Hauptthema) (s. 3.3.5).

puqpu' chaH qama'pu' 'e' Die Gefangenen sind Kinder.
pa'DajDaq ghaHtaH la''e' Der Kommandant ist in seinem Quartier.

Diese Sätze können auch übersetzt werden: 'Was die Gefangenen betrifft; sie sind Kinder.' oder 'Was den Kommandanten betrifft; er ist ein seinem Quartier.'

6.4 Fragen

Es gibt zwei Arten von Fragen; Fragen auf die nur mit 'Ja' oder 'Nein' geantwortet werden kann, und solche, die Erklärungen oder ausführliche Antworten verlangen. Ja/Nein Fragen werden durch die Verb-Nachsilbe -'a' formuliert (Typ V9). Beispiele s. 4.2.9. Gebräuchliche Antworten auf solche Fragen sind:

HIja' oder HISlaH Ja.
ghobe' Nein.

Fragen des anderen Typs verlangen ein Fragewort:

chay' Wie?
ghorgh Wann?
nuq Was?
nuqDaq Wo?
qatlh Warum?
'ar Wie viel/e?
'Iv Wer?

Für 'Wer?' oder 'Was?' wird die entsprechende Silbe an die Stelle des Satzes gesetzt, die eine Antwort auch einnehmen würde. Beispiel:

yaS legh 'Iv Wer sieht den Offizier?
'Iv legh yaS Wen sieht der Offizier?

In der ersten Frage wird nach dem Subjekt gefragt, also steht das 'Iv an seiner Stelle im Satz. Im zweiten Fall ist das Objekt Gegenstand der Frage, also wandert das 'Iv vor das Verb. Gleichlautend:

Duj ghoStaH nuq Was nähert sich dem Schiff?
Duj Schiff
goStaH auf etwas zu bewegen
nuq legh yaS Was sieht der Offizier?

'Iv und nuq werden, betreffs der Pronomen, beide wie Substantive in der dritten Person behandelt.

nughoStaH nuq Was nähert sich uns?
nughoStaH es nähert sich uns
nuq Dalegh Was siehst Du?
Dalegh Du siehst es

Das Fragewort 'Wo?', nuqDaq, besteht eigentlich aus nuq (was?) und -Daq, der örtlich zuordnenden Nachsilbe (s. 3.3.5). Wie jede örtlich zuordende Wendung (s. 6.1), steht sie am Anfang des Satzes.

nuqDaq So'taH yaS Wo versteckt sich der Offizier?
So'taH er/sie versteckt sich

Drei andere Frageworte stehen ebenfalls am Anfang.

ghorgh Haw'pu' yaS Wann floh der Offizier?
Haw'pu er/sie floh
qatlh Haw'pu yaS Warum floh der Offizier?
chay' Haw'pu' yaS Wie floh der Offizier?

Merke auch:

chay' jura' Wie sind ihre Befehle?

Eigentlich heißt das 'Wie kommandieren sie uns?' Das Fragewort chay' (Wie?) kann als eine Art Ein-Wort-Satz benutzt werden, der lautet: 'Wie ist das passiert?' oder 'Was passierte?' oder 'Was zum Teufel...?'

Das Fragewort 'ar (Wie viel[e]?) folgt dem Substantiv, nach dem gefragt wird. Es folgt niemals einem Substantiv an das eine Nachsilbe angehängt wurde, die Mehrzahl anzeigt (-pu', -mey, -Du'; s. 3.3.2).

Haw'pu' yaS 'ar Wie viele Offiziere flohen?
Haw'pu' sie(pl.) flohen
nIn 'ar wIghaj Wieviel Treibstoff haben wir?
nIn Treibstoff
wIghaj wir haben es

Angehängte Fragen (..., nicht wahr?, ..., richtig? ..., gelle?) werden mit dem Verb qar (genau sein) gemeinsam mit der Nachsilbe -'a' (fragend), gebildet. Dieses Wort folgt dem Verb oder erscheint am Ende des ganzen Satzes. Beide folgenden Sätze sind also korrekt:

De' Sov qar'a' HoD
De' Sov HoD qar'a' Der Kapitän kennt die Information, nicht wahr?
De' Information
Sov er/sie/es kennt es
HoD Kapitän

6.5 Befehle

Befehle oder Kommandos werden mit den passenden Imperativ-Vorsilben gegeben (s. 4.1.2, 4.3).

6.6 Komparative und Superlative

Vergleichende Aussagen macht man mit einer Satzkonstruktion, die folgendem Muster entspricht:

A E law' B E puS

In dieser Formel stehen 'A' und 'B' als Platzhalter für die beiden Dinge, die verglichen werden sollen und E ist die Eigenschaft in der sie verglichen werden. Die beiden klingonischen Ausdrücke bedeuten law' (viele) und puS (wenige). Der Satz lautet also etwa 'A's E ist viel und B's E ist wenig' oder 'A hat mehr E als B' oder 'A ist E-er als B'. Jedes Verb, daß einen Zustand oder eine Eigenschaft ausdrückt, kann für 'E' eingesetzt werden.

la' jaq law' yaS jaq puS Der Commander ist kühner als der Offizier.
la' Commander
jaq kühn sein

Um einen Superlativ auszudrücken, also, daß etwas in einer Eigenschaft über allem anderen steht, wird das Substantiv Hoch (alles) anstelle von 'B' eingesetzt.
la' jaq law' Hoch jaq puS Der Commander ist der Kühnste von allen.

In Komparativen und Superlativen muß das Verb, das die Eigenschaft beschreibt, immer zweimal verwendet werden.

6.7 Plazierung adverbialer Elemente

Gemäß einer früheren Vermutung sollten Adverbien (außer neH 'nur') immer am Anfang des Satzes stehen. Dies ist auch oft der Fall, aber was hier wirklich passiert ist, daß das Adverb der 'Objekt-Verb-Substantiv'-Konstruktion voransteht. Somit ist es möglich, daß ein anderer Worttyp noch vor dem Adverb steht. Meist ist dies ein Temporal oder eine explizite Zeitbeschreibung wie 'heute', 'sechs Uhr' usw.

DaHjaj nom Soppu' Heute aßen sie rasch.
DaHjaj heute
nom rasch
Soppu' sie aßen

Das Adverb kann auch zwischen Objekt und Verb stehe, wenn das Objekt mit der Nachsilbe -'e' zum Hauptthema des Satzes mutiert (s. 3.3.5 ).

HaqwI' 'e' DaH yISam Finde jetzt den CHIRURGEN!
HaqwI' Chirurg
DaH jetzt
yISam finde ihn/sie

6.8 Indirekte Objekte

Während das Objekt des Verbes der Empfänger der beschriebenen Aktion ist, kann das indirekte Objekt als 'Begünstigter' bezeichnet werden. In einem klingonischen Satz steht das indirekte Objekt vor dem direkten Objekt und wird mit der Typ S5 Nachsilbe -vaD (vorgesehen, gedacht für) versehen. Die Nachsilbe kann entweder an ein Substantiv oder an ein Pronomen angehängt werden.

yaSvaD taj nobpu' qama' Der Gefangene gab das Messer dem Offizier
yaS Offizier
taj Messer
nobpu' gab
qama' Gefangener
chaHvaD Soj qem yaS Der Offizier bringt ihnen Essen.
chaH sie(pl.)
Soj Essen
qem bringen
yaS Offizier

7. Abgekürztes Klingonisch

Die vorangehende grammatikalische Kurzfassung der klingonischen Sprache beschreibt korrektes Klingonisch, soweit wir es kennen. Das ist das Klingonisch, welches in Schulen gelehrt, oder Nicht-Klingonen beigebracht wird. Das Klingonisch, das man auf der Straße oder im Alltag hört, weicht von dieser Form durch das Weglassen einiger Elemente ab. Besonders im militärischen Bereich findet die abgekürzte Sprechweise Verwendung, da es eher auf die Qualität der Informationen, als auf die Eloquenz des Vortrages ankommt. Aus dem gleichen Grunde wird das Kurz-Klingonisch auch in vielen anderen Bereichen des klingonischen Lebens verwendet.

Einige Eigenarten des Kurz-Klingonisch werden nachfolgend erläutert.

7.1 Befehle

Beim Erteilen von Befehlen dürfen die imperativen Vorsilben (s. 4.1.2) weggelassen, und stattdessen das nackte Verb verwendet werden.

Korrekt: yIbaH Feuer!
Kurz: baH
Korrekt: wIy yIcha' Zeigen Sie das Taktik-Display!
Kurz: wIy cha'
wIy Taktik-Display
cha' zeigen, projizieren
Korrekt: He chu' yIghoS Neuem Kurs folgen!
Kurz: He chu' ghoS
He Kurs
chu' neu sein
ghoS einem Kurs folgen

Wenn das Objekt des Kommandos, und was damit zu geschehen hat, wichtig oder offensichtlich ist, so kann auch das Objekt selbst als Befehl dienen:

Korrekt: chuyDaH yIlaQ Zünden Sie die Triebwerke!
Kurz: chuyDaH Triebwerke!
chuyDaH Triebwerke
laQ zünden, aktivieren
Korrekt: HaSta yIcha' Zeigen sie den Sichtschirm!
Kurz: HaSta Sichtschirm!

Andere grammatikalische Markierungen, besonders Substantiv-Nachsilben, können bei Befehlen ebenfalls ausgelassen werden.

Korrekt: jolpa'Daq yIjaH Gehen Sie in den Transporterraum!
Kurz: jolpa' yIjaH
jolpa' Transporterraum
-Daq örtlich zuordnend
jaH gehen

Es ist nicht üblich, die Imperativ-Vorsilbe zu entfernen, wenn schon die Substantiv-Nachsilben geopfert wurden.

7.2 Antworten auf Kommandos, Statusberichte

Antworten auf Kommandos und Statusberichte werden ebenfalls gerne abgekürzt.

Korrekt: So'wI' vIchu'ta' Ich habe die Tarnvorrichtung aktiviert.
Korrekt: So'wI' chu'lu'ta' Die Tarnvorrichtung wurde aktiviert.
Kurz: So'wI' chu'ta' Tarnvorrichtung aktiviert.
So'wI Tarnvorrichtung
vIchu'ta' ich habe es aktiviert
chu'lu'ta' es wurde aktiviert.

Im vorstehenden Beispiel verkürzt die Kurzform sowohl die aktive ('Ich habe ... aktiviert') als auch die passive ('... wurde aktiviert') Form ab.

Korrekt: jIyajchu' Ich verstehe genau.
Kurz: yajchu' Genau verstanden.
yaj verstehen
-chu' klar, genau, perfekt

Das letzte Beispiel ist die wahrscheinliche Antwort auf eine Frage in der Kurzform: yaj'a' ('Verstanden?'). Vergleiche dazu die korrekte Form: bIyaj'a' ('Verstehen Sie?').

7.3 Bedrohung, Aufregung

Wenn ein Klingone in größter Gefahr ist oder eine Aktion unmittelbar bevorsteht, tendiert er dazu, die Pronomialvorsilben wegzulassen. Diese Kurzform ist auch üblich, wenn ein Klingone sehr aufgeregt ist.

Korrekt: qama'pu' vIjonta' vIneH Ich wollte Gefangene nehmen.
Kurz: qama'pu' jonta' neH Wollte Gefangene!
qama'pu Gefangene
vIjonta' Ich fing sie
vIneH Ich will sie

In der betreffenden Situation wäre natürlich klar, daß der Sprecher die Person ist, die das 'Wollen' und 'Fangen' betrifft, auch wenn die Pronomialvorsilbe vI- (ich - sie[pl.]) fehlt.

8. Anhang

Einige zusätzliche Nützlichkeiten, die teilweise nicht im Ausgangsmaterial enthalten sind.

8.1 Klingonische Schrift pIqaD

8.2 Quellen und Danksagungen

Dieser Hypertext enthält die komplette Übersetzung des Buches: "The Klingon Dictionary" von Marc Okrand, ISBN 0-671-74559-X. Lediglich die Wörterliste wurde nicht übernommen; das überlasse ich anderen, die sich dort verausgaben möchten.

KLI

Die Grafik mit dem pIqaD-Font wurde dem html-Dokument des KLI (Klingon Language Institute ) entnommen (http://www.kli.org).

Maillingliste

Wer Mut hat und einen Internet-Anschluß, der kann sich auch in die Mailingliste des KLI eintragen: Mail mit leerem Betreff an listserv@kli.org schicken. In der ersten Zeile der Mail muß stehen:

subscribe tlhIngan-Hol Vorname Nachname

Alles Weitere kommt dann mit einem Helpfile. Empfohlen sei auf jeden Fall die Option DIGEST. Das Abmelden erfolgt ebenfalls durch eine Mail an listserv@kli.org (nicht an tlhIngan-Hol :-)). Danken möchte ich meinem treuen Atari, ohne den dieses Werk nicht möglich gewesen wäre. Außerdem Mark E. Shoulson, dem ich mit meinen ewigen Anfängerfragen sicherlich auf die Nerven gegangen bin. Allen Mitgliedern des KLI großen Dank. Sie sind das leitende Licht für viele Fans der klingonischen Sprache.

tlhIngan Hol QaQ law' Hoch QaQ puS

21.03.95, Christoph Krüger Christoph.Krueger@cdc.com

8.3 Geschichte

Die erste Version dieser Übersetzung wurde zwischen Oktober 1994 und Januar 1995 in zwölf einzelnen Teilen im deutschen Z-Netz im Brett FREIZEIT/TV/STARTREK (inzwischen FREIZEIT/STARTREK) verbreitet. Zu diesem Zeitpunkt waren die Ergänzungen aus dem Anhang des Originals allerdings noch nicht eingearbeitet. Das geschah erst während der Erstellung dieses Hypertextdokumentes im März 1995. Eigentlich wollte ich mich nur von meiner Studienarbeit ablenken, doch dann hat mich irgendwie der Ehrgeiz gepackt, das ganze Projekt durchzuziehen. Meinem Englisch hat das sicherlich gut getan. Meinem Klingonisch ebenfalls.

Im folgenden Jahr kam dann auch die offizielle deutsche Übersetzung als Taschenbuch heraus. Nachdem ich mich geärgert hatte, nicht meine Version dem Verlag anzubieten, beschloß ich, den Kurs als HTML-Version aufzulegen (die reine Textversion in zwölf Teilen war ja bereits auf einem Server an der TU-Wien erhältlich). Doch meine Diplomarbeit und die darauffolgende Notwendigkeit, selbst Geld zu verdienen verschob das ganze Projekt nach hinten. Zwischen Januar 1997 und Oktober 1997 arbeitete ich immer wieder daran, die ST-Guide-Version konvertieren. Das Ergebnis liegt hier vor und ist in weiten Teilen neu überarbeitet, da in ST-Guide keinerlei Tabellenformatierungen möglich sind.

Am 2. September 1998 war dann endlich die komplette Übersetzung in HTML abgeschlossen. Zusätzlich sind alle Ergänzungen eingeflossen und viele Fleher wurden korrigiert. Die ASCII-Version des Klingonisch-Kurs hat sich inzwischen über viele Server verbreitet, hoffentlich passiert das auch mit der HTML-Version.

Am 6. September 1998 habe ich mit Hilfe eines Perl-Skripts und vi die Querverweise aus dem Inhaltsverzeichnis eingebaut.

8.4 Things to do

Auf jeden Fall werde ich als nächstes versuchen, alle Querverweise auch zu solchen in HTML zu machen. Das sollte die Brauchbarkeit als Nachschlagewerk extrem erhöhen.

Ein Index wäre auch von Vorteil. Meldet sich jemand freiwillig?

8.5 Widmung

Gewidmet sei diese Arbeit allen, die unentgeltliche und freiwillige Arbeit leisten, um der Allgemeinheit Informationen zugänglich zu machen, und deren einziger Gewinn in der Gewißheit um die Zufriedenheit Ihrer Leser besteht.

Christoph Krüger, Braunschweig, September 1998

Zuletzt geändert: Sep. 6, 1998